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128 Die Stelle an welcher dieser Mann , von dem ich die Operation mit den Schlangen sah, die Warappa Schlange festhielt, schien die Gegend der Nieren zu seyn. Er entfernte die ganze Zeit hindurch die eine Hand nicht von dem Orte an dem er zuerst die Schlange gefaßt hatte, obgleich er mit der anderen ihren Hals u. s. w. anfafste. Vielleicht, als er dieselbe dem Waschbär näherte, um diesen von ihr beifsen zu lassen, hielt er sie lo ser, und gestattete ihr dadurch einige Erholung. < Was mir diese Meinung noch wahrscheinlicher macht, ist der Umstand, dafs diese Leute ihre Hand nicht ruhig in das Behältnils bringen, in welchem sich die Schlange be findet, sondern gleich dieselbe mit der gröfsten Schnelligkeit ergreifen. Die Ceremonien durch welche sie gegen den Bifs der giftigen Schlangen zu waffnen versprechen, scheinen den Zweck zu haben, den Neuling dreust zu machen, damit dieser ohne Furcht das giftige Thier ergreife. Dieser Mann versprach mir eine lebende Orrococon Schlange zu verschaffen, welche von den Indianern für eine der giftigsten Arten gehalten wird. Er hielt übrigens nicht Wort; dadurch sah ich mich aufser Standes fernere Versuche über diesen Gegenstand zu machen; ich gebe daher das hier Gesagte für nichts anderes als eine Hypothese. Während meines Aufenthaltes im Jahre 1809 in London, wurde ein Mann von einer Klapperschlange, welche aus Nordamerika gebracht worden war, gebifsen. Mann schickte ihn nach dem St. Georgen Hospital, allein ungeachtet ihn die geschicktesten Aerzte behandelten, so litt er doch vom iyten October bis zum 4 ten November an seiner Wun de, und starb eines sehr schmerzlichen Todes. Es scheint demnach nicht, dafs die euro päischen Aerzte ein sicheres Gegengift gegen diese Verletzungen kennen. Es wäre zu wünschen, dafs die Schlangenbeschwörer offen erklären möchten, was lange Erfahrung sie gelehrt hat, und welches sie als die besten Gegenmittel erkannt ha ben, um sich gegen die schädlichen Folgen giftiger Schlangen sicher zu stellen; allein diesen Leuten gehet Geheimnifskrämerei über das Bewufstseyn zum Wohl ihrer Mitmen schen beigetragen zu haben. Da der Verfasser des Tableau physique des regions equatoriales der Schwierig keiten erwähnt, welche er fand , sich einen lebenden elektrischen Aal zu verschaffen, so machte mich dieses begierig, die Art kennen zu lernen, deren man sich in Surinam bedient, um diesen Fisch zu fangen. Lange