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ii8 lichkeit eingeht, erträgt dieses nicht, und er würde bei einer solchen Behandlung, den Ort so gleich verlassen. Auch sagt man den Arrawouken nach, da Ts sie nie stehlen, und dafs sie die Warauns, welche sich dieses Verbrechens schuldig machen, deswegen mit grofser 'Verachtung behandeln. Die Frauen der Warauns verfertigen Hängematten und irdene Wasserkrüge. Letz tere bereiten sie folgendermassen: ' Sie nehmen die Rinde des Kweepie Baumes, verbrennen sie, pulvern den Rück stand und mengen denselben mit einem feinen Thon. Aus dieser Zusammensetzung ma chen sie erst einen Bachen Boden, nach Verhältnifs der Gröfse des Gefäfses. Von der übrigen Mafse bilden sie mit der Hand Stücke welche wie Würste gestaltet sind, diese legen sie eine über die andere um den gebildeten Boden, drücken sie mit den Fingern flach und geben ihnen die verhältnifsmässige Gestalt. Nachdem das Gefäfs einige Tage an der Luft getrocknet worden, brennen sie es in einer Grube bei einem langsamen Feuer. Zuweilen bemahlen sie es mit verschiedenen Farben und geben ihm nachmals einen Ueberzug von Gummi Copal, der sehr dauerhaft ist, allein kein kochendes Wasser verträgt. Da jedoch die Warauns selten in die Co- lonie kommen, so kaufen die Einwohner diese Krüge von den Arrawouken und Caribben, welche sie eben so gut machen. Als die ersten Colonisten sich auf Surinam ansiedelten , erlaubten es sich einige, die Indianer zu stehlen und sie an andere Einwohner zu verkaufen. Dieses Verbrechen war um so schändlicher, weil es unter den Indianern keine gebohrne Sklaven giebt, sie auch in ihren Kriegen die Gefangenen nicht zu Sklaven machen. Aufgebracht über dieses Betragen der Europäer, griffen die Indianer die an den Grenzen gelegenen Pflanzungen an, und zerstöhrten sie gänzlich. Als in dem Jahre 1683 A. von Sommelsdyek Gouverneur von Surinam wurde, so war seine erste Sorge dahin gerichtet, Friede mit den Indianern zu schliefsen; diese waren die drei Stämme: die Arrawouken, Caribben und Warauns. Das Einzige was letztere verlangten , war das Versprechen, dafs keiner ihrer Nation je wieder sollte zum Sklaven gemacht werden. Diese Zusicherung wurde ihnen auf das feierlichste gegeben, und ist stets gewifsenhaft befolgt worden. Die Indianer gaben ferner den Wunsch zu erkennen, dafs eine Art Verwandtschaft zwischen ihnen und deu Colonisten errichtet würde. Dieses wurde ebenfalls von dem Gouverneur genehmigt. Derselbe nahm ein Mädchen von dem Stamme der Arrawou-