116 Der älteste unter diesem Volke, oder der Ebbebe, ruft am Morgen gewöhnlich aus: der Tag bricht an, lafst uns aufstehen. Hierauf versammelt sich die ganze Familie und berathschlagt, was sie an diesem Tage für Geschäfte habe. Wollen sie eine etwas ent fernte Reise machen, so nimmt der Ebbebe wenigstens seine Frau mit sich, um das Efsen für die ganze Gesellschaft zu kochen, und es findet dann eine ziemlich gleichförmige Vertheilung statt. Erreichen sie auf ihrer Wanderung ein anderes Dorf desselben Stammes, so werden sie sehr gastfreundlich aufgenommen. Der Eigenthiimer des Hauses reicht seinem Gaste einen indianischen Stuhl und entschuldigt sich, dafs er ihm keinen besseren anbieten könne. Der Fremde erwiedert: er finde den Sitz sehr gut. Hierauf verläfst der Wirth das Haus und setzt sich mit dem vom Gaste abgewandten Gesichte vor die Thüre. Für diese auffallende Gewohnheit geben sie folgenden Grund an: „Hunde und an dere Thiere, wenn sie zusammen kommen, starren einander in’s Gesicht, es gezieme sich jedoch für Menschen nicht, ein gleiches zu thun.“ Hierauf beginnt die Unterhaltung. Den Gegenstand derselben machen die Reiseabendtheuer aus, die Zufälle die sie während dieser Zeit bei dem Jagen und Fischen betroffen haben. Unterdessen wird das Mahl bereitet, denn ein Indianer läfst nie seinen Gast von dannen gehen, ohne ihn gespeist zu haben. Wenn er auch nichts anderes vorräthig hat, so hat er doch marginirte Fische und Cassavabrod. Erstere bereiten sie folgendermafsen: die Fische werden zuerst mit dem Safte der bitteren Cassava gestoft, und dann sehr stark gewürzt; auf diese Art zu bereitet, lassen sies ich lange aufbewahren. Der Wirth entschuldigt sich zugleich, dafs er ihm nichts Besseres vorsetzen konnte, indem die Jagd für ihn nicht glücklich ausgefallen sey; der Gast versichert jedoch seine völlige Zufriedenheit damit. Ehe letzterer an dem Efsen Theil nimmt, wartet er stets das vom Wirthe zu gebende Zeichen ab. Es wird für unschicklich gehalten, dafs die Weiber mit den Männern an einem Tische efsen. Diesen wird an einem besonderen Orte, der durch eine Matte von dem andeien wo die Männer efsen, getrennt ist, angerichtet. Die Männer führen ihre Unterhaltung mit singender Stimme; kommen sie auf Vor fälle die sich auf ihrer Reise oder Jagden zugetragen haben, so wird sie fast weinend. Die jungen Indianer hören diesen Gesprächen mit grofser Aufmerksamkeit zu, sollten sie gleich dasselbe öfters gehört haben. Das Mahl endet mit der an den Gast gerichteten Frage: ob er gesättigt sey?