Projekt: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
LDP: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
IX. Handschriftliche Nachrichten, welche dem Verfasser von Herrn Helderman, der längere Zeit unter den im Friedenszustande lebenden Buschnegern zu Auka gewohnt hat, mitgetheilt wurden; nebst einem Briefe des Dr. Caddel über denselben Gegenstand
1 IO Der von den Buschnegern bewohnte Distrikt, liegt in dem waldigen und gebirgigen Theile des Landes; der bis jetzt noch nicht von den Weifsen bewohnt wurde; und zwar an einem Arme des Mara weine der Tapanahoni heifst. Der Maraweine theilt sich nemlich hoher im Lande hinauf in zwei Arme, der rechte führt den kurz vorher angegebenen Nahmen. An ihm liegen die Wohnorte der Aukana-Neger. Der linke Arm heifst Lava. Da wo sich diese beide Arme theilen, wohnen die Insurgenten, welche vor sechs Jahren sich von dem Freicorps entfernten. Sie errichteten mit Bewilligung der Aukana-Neger ihre iWohnungen nahe an einem Wasserfalle Nahmens Pori Goede. Die Aukana-Neger hatten der Regierung zu Surinam bei Erneuerung des Friedens in dem Sarn Creek, und bei der abermaligen Bestätigung desselben im November igu versprochen, dafs diese Insurgenten sich ruhig verhalten würden, und dafs im Falle die selben Feindseligkeiten gegen die Weifsen anfingen, dafs die Aukana sie feindlich behandeln und sie lebendig oder tod der Regierung überliefern wollten. Aehnliche Ver pflichtungen übernahmen sie in Hinsicht der Bonnie-Neger. Letztere wohnen etwus höher hinauf an dem Flufse Maraweine und zwar an dem Arme desselben welcher Lava genannt wird. In der Gegend wo sich ihre Wohnorte befinden, trifft man gröfsere und kleinere Wasserfälle an. Der erste befindet sich dicht unterhalb dem letzten Posten der Weifsen. Diese Wohnorte liegen mehr als achtzig Stunden, von denen der Aukana-Negor oder vielmehr von der Mündung des Flufses Tapanahoni entfernt. Hier sind die Was serfälle häufiger und gewaltsamer, weil das Bette des Flufses sich dort mehr verengt. Der Flufs theilt sich in den Gebirgen in mehrere kleine Aeste und Creeks. Diese Gegend wird von den zuletzt genannten Negern bewohnt. Ihre Dörfer, welche auf einem Gebiete das 12 Stunden lang ist liegen, sind sehr un bedeutend und sie verändern ihren Wohnort auch von Zeit zu Zeit. Die Häuser bestehen ohne Unterschied aus kleinen Hütten aufPfhälen, welche in die Erde gerammt sind. Sie sind mit.Blättern gedeckt und mit Pallisaden umgeben; im übrigen sind sie so einfach wie möglich. Sie haben Aecker auf denen sie Mundvorrath bauen und Gärten. So lange sie sich in ihrem Lande befinden, arbeiten sie nicht mehr als eben nöthig ist um ihren Lebensunterhalt zu gewinnen. Befinden sie sich hingegen unter den Weifsen, so strengen sie sich ungleich mehr an, damit sie etwas erübrigen.