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108 diese gewinnen ungleich mehr, als ihre Mitbrüder. Fangen sie in dem oberen lande Fische, so bringen sie dieselben herab um sie zu verkaufen. Im Fischen und Jagen sind sie sehr erfahren. Gewöhnlich bedienen sie sich zu letz terer der Feuergewehre, fehlt es ihnen jedoch an diesen oder an Schiefspulver, so vertre ten Bogen und Pfeile die Stelle. Mit letzteren verstehen sie auch sehr geschickt die Fische zu erlegen. Sie begeben sich in grofser Menge nach den Wasserfällen, von deren es viele und sehr bedeutende in dem oberen Theile des Landes giebt. Auch in den Flüfsen fangen sie die Fische nicht mit Netzen, sondern mit Körben. Auch verstehen sie so wie die Indianer aus Kräutern einen Extract zu ziehen, von dem die Fische so betäubt werden, dafs sie dieselben mit der Hand fangen können. Acker- und Garten-Bau wird von ihnen nicht besonders getrieben; und befindet sich noch im ersten Anfänge. Da sie ein sehr fruchtbares Land bewohnen, so erhalten sie das was sie zu ihrem und ihrer Familien Unterhalt brauchen, mit geringer Mühe. Da sie wie alle uncivilisirte Völker sehr träge sind , so fehlt es ihnen öfters an Lebensmit teln, zwar nicht allgemein , allein den trägeren; die dann von der Freigebigkeit der ar beitsamen leben müssen. Der Grund, dafs sie nicht mein’ Fortschritte im Ackerbau gemacht haben, liegt ein mal in ihrer Trägheit, dann darin, dafs wenn sie mehr gewännen als sie verbrauchen, sie dafür keinen Absatz finden, und es verschenken oder verderben lassen müfsen; indem die Colonie zu entfernt ist, als dafs sie andere Artikel als Reis und Pinda (Grundnüsse) dahin bringen können. Die zuletzt genannten Gegenstände werden sie jedoch jetzt ge- wifs in reichlicherer Menge anbauen, da ihnen die Farth auf dem Maraw r eine durch den Wanen Greek nach Paramaribo erlaubt ist. Das einzige was sie für den Reis umtauschen ist Rum. Andere Produkte, als Kaffee, Baumwolle u. s. w. pflanzen sie nicht in gröfserer Menge, als sie zu ihrer eigenen Gonsumtion bedürfen. Starke Getränke aller Art, besonders aber Branntwein und Rum, werden von ihnen vorzüglich gesucht. Selbst bereiten sie sich , wie früher bemerkt wurde (Seite 87), ein berauschendes Getränke aus dem Safte des Zuckerrohres. . ‘ - * I ■ » Viehzucht kennen sie gar nicht, also noch weniger ;die Anwendung der Thiere zur Erleichterung der Feldarbeit- Es möchte sogar Mühe machen Hornvieh, Pferde und Esel bei ihnen einzufüliren, wären sie jedoch einmal mit dem Nutzen, welchen diese; Thiere