Projekt: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
LDP: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
VII. Reise nach dem Maraweine Fluss nebst Nachrichten von dem Lande, seinen vorzüglichsten vegetabilischen Produkten, und Bemerkungen über die Buschneger, die Neger der Colonie, und die Indianer
— 96 — fen. Sie sollen sich jedoch an diese Verfügungen nicht kehren, und des Nachts jede ihnen beliebige Pflanzung besuchen. Leicht könnte diese unschickliche Aufführung neue Zwistigkeiten herbeiführen, und O ü 7 ein neuer Krieg möchte wohl sehr zu ihrem Nachtheile ausfallen. Die Truppen welche man in den ersten Kriegen gegen sie schickte, waren theils nicht zahlreich genug, theils befanden sich unter ihnen Freiwillige aus einer Klasse von Einwohnern, welche sich nicht der nöthigen Disciplin noch einer anderen Militär-Verfü gung unterwerfen wollten. Häufig waren auch die Neger von einem ihnen bevorstehen den Angriffe unterrichtet, und konnten bei Zeiten diesem entgegen wirken. Dafs übri gens manche Unternehmungen dieser Art nicht glücklicher ausfielen, davon lag vorzüg lich der Grund in der Uneinigkeit, welche damals unter den Gliedern der Colonie-Re- gierung herrschte. Die Regierung von Surinam wandte sich an die General-Staaten, und bat um Truppen, damit sie den Feldzug auf eine glückliche Art beendigen könne. Der Magi strat von Amsterdam hingegen welcher auch Theil an dieser Regierung halte, erklärte: dafs seinen Nachrichten zufolge, diese Truppen zur Bekämpfung der Buschneger unnö- thig wären; und ungeachtet mehrere andere Mitglieder der Compagnie von Surinam für diese Truppen Verstärkung stimmten, so verweigerte doch der Magistrat von Am sterdam die zu ihrer Unterhaltung erforderlichen Kosten. Man berechnet die Ausgaben, welche jeder Feldzug verursacht, zu 100000 fl. Um diesen innern Streitigkeiten ein Ende zu machen , hielten alle Partheien es fürs Beste mit den Buschnegern Frieden zu schliefsen, der dann auf Bedingungen gemacht wurde, die unter anderen Umständen für die Colonie wahrscheinlich vortheilhafter ausgefal len wären. Eine gefährlichere Empörung der Neger ereignete sich im Jahre 1773 zu Berbice, welche der ganzen Colonie den Untergang drohete, allein Truppenverstärkungen, welche noch zur rechten Zeit aus verschiedenen Gegenden der Colonie und aus Europa ankamen setzten denselben bald ein Ziel. Man bemächtigte sich der Hauptanführer, die anderen ba- tan um Gnade und kehrten auf die Pflanzungen von denen sie entwichen waren, zurück. Berbice ist übrigens ein flaches Land, wo demnach die Neger von den Truppen leichter verfolgt werden konnten; doch sollen auch auf dem festen Lande von Cayenne welches sehr gebirgig ist, die Marons - Neger so tief in das Innere des Landes getrie ben