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— 95 — Einer der Abgeordneten, welcher zu Armina zurückgeblieben war, erwiederte jedoch: dafs dieses wegen des Beispiels nicht bewilligt werden könne, besonders da sie erlaubt hätten, dafs die Neger von den Pflanzungen sich mit den Unruhestiftern vereinigen konn ten, und dafs bevor dieser Punkt nicht in Ordnung wäre, die /Xuslieferung der Geschenke nicht erfolgen könne. Die Neger versprachen endlich Genugthuung und die Abgeordneten bestanden nicht darauf, dafs sie hart bestraft werden sollten; es sollte vielmehr eine Warnung für sie seyn, künftig den in der Colonie bestehenden Gesetzen nicht entgegen zu handeln. Die Anzahl der Aukana-Neger, welche nach Armina gekommen waren, mochte 3oo betragen; und sobald die Abgeordneten wieder ankamen, hielten beide Partheien häufige Zusammenkünfte; es vergingen jedoch neun Tage, ohne dafs man einen Final Ab- schlufs fassen konnte; über diesen einzigen Artikel einigte man sich: dafs wenn irgend ein Buschneger ein Verbrechen in der Colonie beginge, er nach den in Paramaribo herrschenden Gesetzen und von den dortigen Gerichtshöfen bestraft werden sollte. Uebrigens betrugen sich die Neger während ihres Aufenthaltes zu Armina höchst übermüthig. Anfänglich verlangten sie die Geschenke sollten in ihre Wohnorte geschickt werden, indem sie keinesweges nach dem Fort gekommen wären, um sie abzuholen. End lich verstanden sie sich dazu, sie zu Armina auzunehmen, fanden jedoch viel an densel ben auszusetzen, ungeachtet sie dieses Mal mehr erhielten, als bei irgend einer früheren Gelegenheit. Nachdem dieses verdrielsliche Geschäft beendigt war, und die Buschneger die für sie bestimmten Geschenke in Empfang genommen hatten, so ladeten sie die Abgeordne ten nach Auka ein; allein diese, welche Zeuge ihrer Aufführung an einem Orte, wo die anwesenden Truppen sie im Zaume halten konnten, gewesen waren, waren nicht geneigt, ihr Betragen in ihrem eigenen Lande kennen zu lernen. Am ajften November traten die Abgeordneten ihre Rückreise von Armina nach Paramaribo an. Man giebt die jetzige Anzahl der Aukana- und Saraniacca-Neger zu ungefähr 4°oo an; nach ande ren, soll diese Anzahl mehr als Gooo betragen; ungeachtet vor mehreren Jahren die Kin derpocken grofse Verwüstungen angerichtet haben. Mehrere Einwohner der Golonie beschweren sich sehr über das fortwährend über- müthige Betragen der Buschneger. Bei ihren Reisen durch die Pflanzungen machen sie ein höchst lärmendes Geräusch, so dafs man sich genöthigt gesehen hat, sie auf gewiße Plätze zu beschränken, an denen sie allein bei ihren Reisen auf dem Flufse landen dür-