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94- Unter diesen Umständen überschritt Major Meier, ungeachtet der Gegenvorstellun gen seines Hauptmanns und Lieutenants, die ihm gegebenen Befehle, und lieferte die Ge schenke aus. Die Regierung war mit diesem Betragen des Major AI eie r höchst unzufrieden und wollte ihn vor ein Kriegsgericht stellen. Die Neger welche über Auka hinauswohnen, kamen jedoch und überlieferten die Geiiseln den beiden obrigkeitlichen Personen, dem Fiskal und Sekretär der Colonie, welche sich auf eine, Armina gegenüber liegende, Pflanzung begeben hatten. Nach diesem Schritt wurde der Friede von 13 Anführern der Neger unterzeichnet; sie waren jedoch mit der Art wie die Christen ihre Eide leisten , nicht zufrieden. Die Abgeordneten mufsten sich folgende Neger-Sitte ebenfalls gefallen lassen: Es wurde ein Einschnitt in ihren Arm gemacht, das auslliefsende Blut in einer Calabasse aufgefangen, mit etwas Wasser und Erde vermischst, und von dieser Mischung tranken sowohl Chri- sten als Neger. Nach Beendigung dieser Ceremonien sprach der Priester der Neger den Fluch über jeden aus, welcher die Bedingungen des Friedens bräche. Die Abgeordneten bestätigten den Frieden zu Auka, nahmen die Geifseln mit und nachdem sie zwei Tage dort verweilt hatten, -wo sie freundlich aufgenommen wurden, und man ihnen zu Ehren Feierlichkeiten anstellte, so kehrten sie nach Paramaribo zurück. Nach dieser Episode fahre ich in meiner ersten Erzählung weiter fort. Neun Tage nach unserer Ankunft zu Paramaribo, befahl die Regierung den Ab geordneten wieder nach Armina zurückzukehren, an welchem Orte, wie früher bemerkt wurde, die Buschneger zwei Tage nach unserer Abreise angekommen waren. Da ich von dieser zweiten Expedition keine Erweiterung meiner Kenntnisse erwartete, so blieb ich zurück, und theile hier die Nachrichten mit, welche ich von denen erhielt, die an der selben Theil nahmen. Bei der Ankunft der Aukana Neger zu Armina entschuldigten sie ihr längeres Aufsenbleiben dadurch, dafs sie einige ihrer Nation hätten begraben müfsen, und dals bei einer solchen Gelegenheit sich alle Bewohner des Ortes zu versammeln ver bunden sind. Der erste Vorschlag welcher von ihnen gemacht wurde, war der: dafs die drei, we gen des Seite 77 erzählten Unfugs gefangen genommene Buschneger sollten in Freiheit ge setzt werden, ohne sie wegen ihres Betragens in der Stadt zur Verantwortung zu ziehen.