Projekt: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
LDP: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
VII. Reise nach dem Maraweine Fluss nebst Nachrichten von dem Lande, seinen vorzüglichsten vegetabilischen Produkten, und Bemerkungen über die Buschneger, die Neger der Colonie, und die Indianer
83 dem diese gehörig zubereitet worden, linden konnte; die süße Cassave wird überdieß, da sie weniger mehlig ist, gewöhnlich als Wurzel gegessen. Da die Indianer alle Arten nicht stark nährender Speisen zu sich nehmen, auch in Ansehung der Wahl der Orte, wo sie ihre Wohnungen anlegen , nicht vorsichtig sind, so darf man sich nicht verwundern, dafs ihre Leibes-Beschaffenheit und Muskelkraft der der Buschneger nachstehet. Was ihnen jedoch an Stärke abgeht, ersetzen sie durch Be hendigkeit, diese wird durch ihre häufigen und weiten Reisen durch die waldigen Gegenden stets in Uebung erhalten. Mehrere Indianer äufserten gegen mich, dafs sie mit den Län dern am Maranon oder Amazonenflufs und Oronoco wohl bekannt wären. Am i4ten Oktober erhielten wir auf dem Militär-Posten Friedrich Wilhelm die Nachricht, dafs die Buschneger zu Armina angekommen wären, allein die Abgeordneten hielten es für angemessen ihre Reise fortzusetzen, und so kamen wir den 2often zu P a- ramaribo an. So fiel demnach die beabsichtigte Unterhandlung mit den Buschnegern fruchtlos aus. Harzing in seiner Beschreibung von Güjana und der Verfasser des Werkes La Ri- ehesse de la Hollande (welche beide man zu den vorzüglichsten Quellen in Hinsicht der Nachrichten über die holländischen Besitzungen rechnet) erzählen die Entstehung dieser Neger-Nation im Innern von Güjana und ihren allmäligen Anwachs folgendermassen: Auf Surinam, /liefst derTempaty Creek durch eine Gegend, welche mehrere ge birgige Strecken enthält, die mit gutem Bauholz bewachsen sind. Alan sandte demnach Neger nach diesem Landstriche um die Bäume zu fällen und sie als Bauholz zu bearbeiten. Diese betrugen sich gut, hätten sich gegen die Angriffe der weggelaufenen Neger vertei digt, waren sogar mehrmals gegen sie marschirt; man konnte sie demnach als einen Schutz gegen die Alaron Neger betrachten. Zum Lohn dafür hatte man ihnen Grundstücke in der Nähe ihrer Wohnungen anse- wiesen, sie durften Schweine und Federvieh aufziehen, der Abfall bei dem Behauen des Holzes gehörte ihnen ebenfalls, aufserdem konnten sie 3 bis 4 Stücke Bauholz nach Pa ramaribo schicken und für ihre Rechnung verkaufen. Dadurch waren sie im Stande bequemer und reichlicher zu leben, als die auf den in niedrigen Gegenden gelegenen Zucker- und Kaffee-Pflanzungen arbeitenden Neger, sie waren daher sehr abgeneigt ihren jetzigen Aufenthalt mit dem in den Plantagen zu vertauschen. Einem