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— 8i- — Die Männer tragen ein Stück Kattun von den Lenden bis zu den Knien. Von den Arawouken unterscheiden sie sich durch die dunklere Farbe, und durch die weniger angenehmen Züge. Die Weiber tragen die Haare auf der Stirne kurz, die Hinterhaare hingen unordentlich uni den Kopf herum. Um die Hüften tragen sie ein Stück blauen Kattun. In der Jugend schnüren sie ihre Knöchel mit fest angezogenen Bändern zusam men, so dafs die verhältnifsmäfsige Entwickelung derselben verhindert wird. Ihren Körper bemahlen sie mit verschiedenen Figuren von schwarzer oder dunkel blauer Farbe. Diese dauern nur wenige Tage und müfsen erneuert werden. In ihre Ohrlappen stecken sie Knochen, und von dem Innern des Mundes nach Aufsen zu Na deln, die mit ihren Spitzen die Lippen umgeben. Will ein Indianer heirathen, so macht er die Aeltern des Mädchens mit seiuen Ab sichten bekannt. Man einigt sich bald, und die einzige Ceremonie bei ihren Heirathen bestehet darin, dafs das Mädchen eine Mahlzeit bereitet, an welcher der Bräutigam Theil nimmt. Gewöhnlich sucht der Vater schon früh einen Gatten für seine Tochter aus, weil er von demselben Unterstützung bei dem Jagen, Fischen und anderen Beschäftigungen hofft. Beklagt sich der Indianer darüber, dafs seine Frau zu jung sey , so sorgt der Vater für eine andere. Gewöhnlich ist sie aus seiner Verwandtschaft und eine bejahrte Witwe. Für diese Begünstigung mufs sie sich der Haushaltung des jungen Paares, mit dem sie ihre übrige Lebenszeit hindurch zusammen bleibt, annehmen. Dergleichen Familien besuchten I mich zuweilen. Wurde ihnen etwas vorgesetzt, so trank der Mann zuerst, das folgende Glas reichte er seiner Frau welche es der alten Matrone brachte', dann genofs die Frau selbst etwas, und ivenn Kinder zugegen waren, so erhielten diese ihren Theil ebenfalls. Bei diesen Indianern herrscht eine lächerliche Gewohnheit: Wenn die Frau entbun den ist, legt sich der Mann in die Hängematte, und die Frau mufs ihn mehrere Tage lang pflegen. Diese Sitte soll von den Weibern selbst aus folgenden Gründen einge führt worden seyn; und noch jetzt über die Beobachtung derselben , von ihnen mit grofser Aengstlichkeit gewacht werden. Wenn die Männer auf die Jagd oder den Fisch fang gehen, so müfsen die Frauen einen Theil der Lebensmittel, welche sie nach Hause bringen, zubereiten, und den Ueberrest gegen das Verderben schützen; nun glauben sie, dafs während dieser Beschäftigung ein böser Geist dem Kinde Schaden zufüge. Die Prie ster führten demnach diese Sitte ein, durch welche die Männer genöthigt sind, zu Hause zn bleiben, und die Frauen mehr Sorgfalt auf das Kind verwenden können. Nach anderen,