Projekt: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
LDP: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
VII. Reise nach dem Maraweine Fluss nebst Nachrichten von dem Lande, seinen vorzüglichsten vegetabilischen Produkten, und Bemerkungen über die Buschneger, die Neger der Colonie, und die Indianer
Das von ihnen erlegte Wildpret bieten sie oft den Militär - Posten zum Kaufan. Wir erhielten durch sie ein Wasserschwein, ein für mich ganz neues Gericht. Das Fleisch ist weifs wie Kalbfleisch, mit dem es auch im Geschmack Aehnlichkeit hat; es ist mager, würde es gespickt und am Spiels gebraten, so möchte es an Wohlgeschmack gewinnen. Die Buschneger brachten auch eine lebendige wilde Ziege, von graubrauner Farbe und von der Gröfse der zahmen. Es war ein Weibchen. Das Männchen soll aufrechtste hende Hörner haben. Nachmittags hatten wir ein starkes Gewitter, vorzüglich war ein Blitz und Schlag sehr heftig. Mehrere von der Gesellschaft glaubten wirklich davon getroffen zu seyn; einer konnte einige Zeit seinen Arm, ein anderer seinen Fufs nicht gebrauchen, ein dritter war rund umgedrehet worden. Ich fühlte nichts als die Erschütterung des Hauses in dem wir uns befanden. Wahrscheinlich hatte es in der Nähe des Forts eingeschlagen. Hätte der Blitz das hölzerne Gebäude, in dem das Pulver aufbewahrt wurde, getroffen, so wäre es mit uns vorbei gewesen. Am r6ten verliefsen wir Armina. Wir landeten nicht nur an mehreren Orten, welche wir auf unserer Herreise besucht hatten, sondern besuchten auch drei andere 'Dörfer der Garibben- Indianer. Wajaribo liegt auf dem linkenUfer des Maraweine und enthält ungefähr Go Ein wohner. Mehrere der Wohnungen sind auf Pfählen, fünf Fufs über den Boden erhöhet; in dem dadurch gebildeten Raume waren die Weiber beschäftigt Flängematten zu verfer tigen, und die Männer flochten Körbe. Der obere Theil der Häuser dient zum Aufbe wahren der Nahrungsmittel und als Schlafstelle. Das Dorf Ramariki liegt auf dem rechten Ufer des Flufses; es schien nicht mehr als 3o Einwohner zu haben. Die Indianer erzählten uns, dafs viele der ihrigen an die sem Orte gestorben wären, und dafs sie daher willens wären , an dem entgegengesetzten Ufer eine neue Ansiedelung zu machen. Die jetzige Lage des Dorfes ist sehr niedrig und sumpfig. Der dritte Ort heifst Antoni’s Country. Er liejgt unweit des Postens Friedrich Wilhelm. Die Felsen in dieser Gegend sind sehr eisenhaltig. Die Caribben-Indianer welche längs dem Flufse wohnen, betrachten sich als die Herren des Landes, und weigern sich dem zufolge in den Pflanzungen der Weifsen zu arbeiten; obgleich sie Boote und andere Geräthschaftcn verfertigen, und sie in die Stadt zum Verkaufe bringen.