Projekt: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
LDP: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
VII. Reise nach dem Maraweine Fluss nebst Nachrichten von dem Lande, seinen vorzüglichsten vegetabilischen Produkten, und Bemerkungen über die Buschneger, die Neger der Colonie, und die Indianer
81 bestand aus einem einzigen ausgehöhlten Stamme des Wannebaumes , und es war so leicht, dafs zwei Indianer mit ihren kleinen Rudern, es bequem fortrudern konnten. Man trifft dergleichen Boote an, welche 4° Fufs lang, 5 Fufs breit sind. Die India- ner verkaufen sie zu Paramaribo für ;zoo Gulden und darüber. Man zieht diese den gezimmerten Booten vor, weil sie leichter und dichter sind. Während unseres Aufenthaltes an dem Wasserfalle versuchten unsere beide indiani sche Ruderer Fische mit Pfeilen zu erlegen; da sie jedoch zu klein waren, so verfehlten sie ihren Zweck. Bei unserer Rückkehr in den Hafen zeigte man uns einen am Ufer liegenden Stein, welcher in wenigen Jahren bedeutend gewachsen seyn sollte. Dieses war jedoch offen bar eine Täuschung die dadurch veranlafst worden, dafs das Wasser nach und nach meh rere Theile desselben entblöfst hatte. An dem Ufer des Flufses hat man öfters beträcht liche Mafsen Salpeter gefunden. Um sich Kochsalz zu bereiten, Laugen die Neger die Asche des Palisadenbaumes aus, und gewinnen dadurch eine kleine Menge einer salzigen Substanz, deren sie sich statt des Kochsalzes bedienen. Sie gebrauchen hievon jedoch nur sehr wenig, indem sie die anderen Arten von Gewürzen bei der Bereitung ihrer Speisen vorziehen. Da zur Zeit des Krieges die Einfuhr dieses zum Bedürfnifs gewordenen Gewürzes oft Schwierig keiten findet, so versuchte ein Einwohner der Golonie es aus Seewasser zu bereiten. Er fand aber wegen den grofsen Ströhmen, welche an der Küste sich in die See ergiefsen und wegen der schlammigen Beschaffenheit das Wassers, den Salzgehalt desselben zu un beträchtlich. Man würde jedoch mit Vortheil Steinsalz aus einem Gebirge, welches den Nahmen Salzberg führt, und dessen Lage in der Nähe des Flufses Saramacca man auf der diesem Bande beigefügten Karte angemerkt findet, ziehen können. * t Am nten besah die Gesellschaft einen Seidenwollenbaum, der seiner Gröfse wegen merkwürdig war, indem er nahe am Boden einen Umfang von Sif Fufs hatte, die Stützen mit einbegriffen (man vergleiche Th. I. S. 34 u> 185), welche die Natur diesem Colossen des Pflanzenreiches ertheilt hat. Letztere wachsen in pyramidaler Gestalt an den Seiten des Baumes, und die Zwischenräume welche einige derselben bildeten, waren grofs genug, einer Anzahl von zwölf Personen Schutz zu geben. Wir fanden hier Reis und andere Lebensmittel, welche von den Negern als ein Opfer für ihre Gottheiten niedergelegt waren. Die Höhe dieses Baumes betrug über Go FuU; seine Rinde war rothbraun, und er