Projekt: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
LDP: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Titel
VII. Reise nach dem Maraweine Fluss nebst Nachrichten von dem Lande, seinen vorzüglichsten vegetabilischen Produkten, und Bemerkungen über die Buschneger, die Neger der Colonie, und die Indianer
79 Jen Rebellen übergingen und mit ihnen in die am oberen Theile des Maraweine ge legenen Gebirge zurückkehrten. Im Verfolge dieses Werkes, wird hievon umständlicher geredet werden. Dieser Posten ist seit kurzem auf’s neue von Holz aufcebauet worden , man trifft übrigens in dieser Gegend so viel zum Bauen taugliche Steine an, dafs man ohne viele Mühe und Kosten die Gebäude würde haben aus Steinen errichten können; wodurch sie gegen das Abbrennen bei einem Angriff der Neger vermittelst brennender Pfeile gesichert wären. Den gten streiften wir in der Gegend umher. Das Land bestehet hier gröfstentheils aus sandigen Erhöhungen mit Sumpfboden, der höchst fruchtbar ist, untermischt, aus Ge birgen von Granit und anderem Gestein, jedoch nicht von besonderer Höhe. Die mei sten Brunnen haben einen mineralische’’ Geschmack nach Vitriol. Man findet hier mehrere Gewächse, welche in der Gegend von Paramaribo nicht wachsen, z. B. den Baum welcher den Copaiva Balsam liefert (Hooppee Tree) *). Die Art diesen Balsam einzusammeln ist folgende: Man bort in einer Entfernung von drei bis vier Fufs vom Boden ein Loch etwa 6 Zoll tief in den Baum. Aus diesem /liefst anfänglich ein sehr wäfseriger Saft aus, er wird aber nach und nach dicker. Um das Ausflielsen zu erleichtern, zündet man an dem Stamme ein Feuer an. Die Indianer ver fälschen diesen Balsam häufig mit dem Producte anderer Bäume. Der Tonquin-Ba um, welchen die Indianer Brabobasse nennen, erreicht eine beträchtliche Gröfse. Sein Holz soll in Hinsicht der Dauerhaftigkeit, dem des Lokust- Baumes gleichkommen. Die Frucht dieses Baumes, welche unter dem Nahmen der Ton- quin Bohne bekannt ist, ist eigentlich eine Nufs, denn sie ist mit einer harten, und diese mit einer dicken, grünen Schale, wie eine Wallnufs umgeben. Mehrere Arten von Vögeln und die Fledermäuse sollen letztere lieben; dadurch wird das Herausfallen der mit der harten Schale umgebenen Nüfse bewirkt, so dafs man sie leicht aufsammeln kann, welches sonst, da die Bäume schwer zu ersteigen sind, Schwie rigkeit haben würde. Der Takina Baum, welcher in einiger Entfernung von hier wächst, soll ein grofser Baum seyn, welcher eine Frucht die der des europäischen Ahorns ähnlich, allein drei bis vier Mal grofser als diese ist, trägt. Die Indianer brauchen sie gepülvert gegen Dissen- •) Copaibi officinilis. W.