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68 Ein Acre der mit Nahrungsmitteln bestellt ist, reicht zum Unterhalt von drei Negern hin; da jedoch die unterbrochene Einfuhr von Sklaven einen Mangel an Handarbeitern verursacht, so miifsen öfters vier Neger davon leben; da auf den Zucker-Pflanzungen jeder Sklave überdiefs bemühet ist, seine vier Fälser Zucker zu liefern, so wird das mit Küchengewächsen bestellte Land auf den Zuckerpflanzungen sehr vernachläfsigt, welches oft Mangel an den unen.behrl chsten Bedürfnissen veranlaßt. Die Baumwollen-Pflanzungen gedeihen vorzüglich an der Seeküste, weniger im Innern des Landes; es sey nun, dafs der mit Salzlheilen imprägnirte Boden, oder die Seewinde dem Fortkommen der Baumwollenstaude günstig sind. Die Gröfse der Baumwollen-Plantagen ist sehr verschieden; die Pflanzung Anna Catharina welche am Mattappica liegt, und welche wohl die gröfste ist, enthält 2100 Acres, von denen im Durchschnitt etwa 35° Acres unbestelltbleiben. Mehr als 200 Sklaven, von denen 70 bis 80 im Felde arbeiten, gewinnen in einer Erndte 80000 Pf. Baumwolle, und wenn der Director J. Brun del nach seinen Einsichten hätte verfahren können, wären noch 10000 Pf. mehr gewonnen worden. Eine andere Pflanzung deDayeraad, welche am Mot Creek liegt, enthält 2000 Acres und wirft ebenfalls einen beträchtlichen Gewinn ab. Erwägt man, wie wenige Gebäude und Materialien auf einer Baumwollen - Pflanzung nöthig sind, so wird man leicht einsehen, dafs der Bau der 0 Baumwolle vortheilhafter ist, als irgend eines anderen Productes. Eine Baumwollenstaude liefert im Durchschnitt jährlich Pf. Baumwolle, und mit 25 Sklaven kann man i^o Acres bestellen. Die Baumwollenerndte ist jedoch wegen den Verheerungen welche der Baumwollenwurm anrichtet, stets ungewifs. Bei allen Pflanzungen hängt der Ertrag von der Beschaffenheit des Bodens ab. Unter den verschiedenen Colonial-Erzeugnissen läfst sich der Zucker am schwierigsten, Baumwolle und Cacao am leichtesten bauen. Der ^zuletzt genannte Artikel wird jedoch nur in geringer Menge in der Colonie gebauet. Die Arbeiten der SkJayen sind je nachdem die Produkte verschieden sind, sehr ver schieden. Auf den Zucker-Plantagen ist die Arbeit fast immer dieselbe; auf den Kaffee- Plantagen ist, wofern nicht aufserordentliche Erndten vorfallen, die Arbeit um ein Drit theil geringer als auf den Zuckerpflanzungen. Auf letzteren sind sieben Sklaven auf den Acre erforderlich um das Unkraut auszu rotten und den Boden zu säubern; hingegen genügen auf den Kaffee-Pflanzungen fünf Mann, wofern die Erndte nicht aufserordentljch ergiebig ist, : . .I ..X 131. . i u ,