Auf Grund dieser Ausführungen erscheint es lohnend, die A w -Werte in Abhängigkeit vom Walzspaltverhältnis l d lh m darzustellen, wie dies vielfach in der sowjetischen Fach literatur u. a. bei Tarnowski [28] zu finden ist, und die mittlere Formänderungs geschwindigkeit als Parameter zu benutzen. Bild 6. Größe und Form der Formänderungszone bei konstantem Dickenverhältnis h a [D und veränderlicher Formänderung In Bild 7 sind die Ergebnisse von Walzversuchen auf glatter Bahn mit Hüttenweich blei für unterschiedliche Walzspaltverhältnisse und Formänderungen aufgetragen. Der Formänderungswiderstand k w zeigt in Abhängigkeit von der mittleren Formänderungs geschwindigkeit im Walzspalt im doppelt logarithmischen Koordinatensystem einen geradlinigen Verlauf, wenn das Walzspaltverhältnis als Parameter gewählt wird. Diese Art der Darstellung ist unabhängig vom Walzendurchmesser und der Walzendrehzahl. Die /»-„-Geraden verlaufen für konstantes lalh m und unterschiedliche Formänderung etwa parallel. Ihre Neigung nimmt mit wachsendem Walzspaltverhältnis zu. Diese Darstellung zeigt außerdem sehr deutlich, daß der Formänderungswiderstand vor allem vom Walzspaltverhältnis 1^1 h m abhängig ist, während die Einflüsse der mittleren Form änderungsgeschwindigkeit und der Formänderung innerhalb des untersuchten Bereichs gering sind. Für ein mittleres Walzspaltverhältnis von lajhm — 3 wächst der mittlere Formänderungswiderstand z. B. nur von etwa 4 kg/mm 2 bei^ = 1 s’ 1 auf etwa 5 kg/mm 2 bei cp = 100 s -1 , d. h., er erhöht sich nur um ungefähr 25%, wenn die Formänderungs geschwindigkeit den lOOfachen Betrag erreicht. Demgegenüber erhöhen sich die k w - Werte auf das 2,5- bis 2,8fache, wenn das Walzspaltverhältnis von ldlh m = 1 auf l a lh m = 6 wächst. Da Blei beim Walzen bei Raumtemperatur eine merkliche Verfestigung zeigt, die nach kurzer Zeit wieder verschwindet, ist die Höhenlage der /»'„-Geraden auch von der Größe der Formänderung abhängig. Dabei ergibt sich in Übereinstimmung mit den Stauchversuchen von H. G. Müller [27] an Stahl 16 Mn Cr 5 und den Walzversuchen von Siebel (Bild 5), daß der Abstand der /»„-Geraden mit wachsender Formänderung abnimmt. Die /(-„-Werte für eine Formänderung von über 30% liegen innerhalb des Streubereichs der Messungen. Bei einem Walzspaltverhältnis von lalh m = 0,8 ist der Abstand zwischen den beiden Geraden für 10 und 20% Formänderung erheblich größer als bei ldlh m — 1,5. Dies steht ebenfalls in Übereinstimmung mit den Versuchsergebnissen von Siebel nach Bild 5. 2 Freiberger B 52