insbesondere beim gleichzeitigen Auftreten direkter und indirekter Drücke, erscheint eine Fortsetzung dieser Untersuchungen notwendig, da eine Lösung derartiger Probleme nach dem klassischen Verfahren des kontinuierlichen Stauchens nur schwer möglich ist. Der Grundgedanke der genannten Arbeiten besteht nun darin, die Druckverteilung im Walzspalt, ausgehend von Werkstoffkenngrößen, z. B. der Formänderungsfestigkeit kf, der Reibungszahl p und der Zähigkeit 7], zu bestimmen. Für den Formänderungs widerstand erhält man dabei im allgemeinen Formeln von der Art kw = Ay •/'(«’)» worin die Funktion f(w) von der geometrischen Form des Walzspalts abhängig ist, gleichzeitig aber auch das Reibungsgesetz zwischen Walze und Walzgut enthält. Trinks [9], Zelikow [5], Sims [10] und andere versuchten nun die Ergebnisse dieser theoretischen Untersuchungen für die Praxis brauchbar zu machen. Trinks und ZELIKOW geben z. B. für die Lösung der KÄRMANschen Differentialgleichung für die Druckverteilung im Walzspalt, d. h. die Funktion f(w), Schaubilder an, aus denen das Verhältnis k w /kf in Abhängigkeit von der Abnahme 4^, der Reibungszahl p zwischen "0 Walze und Walzgut sowie der gedrückten Länge entnommen werden kann. Dadurch wird die Ermittlung der Walzkraft in der Praxis erheblich vereinfacht. Richtige Er gebnisse sind jedoch nur zu erwarten, wenn für den betrachteten Fall die Druck verteilung im Walzspalt durch die KÄRMÄNsche Gleichung richtig wiedergegeben und für kj der richtige Wert eingesetzt wird. Die Formänderungsfestigkeit k f ermittelte Trinks in Abhängigkeit von der mittleren Formänderungsgeschwindigkeit im Walz spalt aus veröffentlichten Versuchswerten, beispielsweise von SlEBEL und FANGMEIER [14], Pomp und Weddige [15] u. a., und stellte sie als sogenannten natürlichen Fließ widerstand in Schaubildern dar. Nach Zelikow ist dagegen für Ay der l,15fache Betrag der Warmzugfestigkeit des Walzgutes bei Walztemperatur einzusetzen. Sims gibt eine Formel zur Berechnung der Walzkraft und des Drehmoments je cm Walzbreite an, wobei das Verhältnis k w lkf aus einer Tafel getrennt für Walzkraft und Drehmoment in Abhängigkeit von der geometrischen Form des Walzspalts entnommen werden kann. Nach SlMS muß die Formänderungsfestigkeit kf aus Walzversuchen bestimmt werden. Bisher unveröffentlichte Versuche am Versuchswalzwerk der Berg akademie Freiberg [12] zeigten, daß die Walzkraftformel von SlMS beim Walzen von Stahl C 45 sehr gute Übereinstimmung mit Versuchswejten ergibt, wenn für die Form änderungsfestigkeit kf die von LüEG und MÜLLER [11] bei Stauchversuchen gefundenen Werte eingesetzt werden. Experimentelle Untersuchungen des Walzvorgangs Eine andere Möglichkeit zur Ermittlung des Formänderungswiderstandes k w , des Hebelarms a und der spezifischen Walzarbeit a w bietet die Messung der Walzkräfte und Drehmomente im Betrieb oder an Versuchswalzwerken. Die ermittelten Werte stellt man in Abhängigkeit von den Walzbedingungen, d. h. der Abnahme, Walztemperatur, Walzgeschwindigkeit, dem Verhältnis von Enddicke zu Walzendurchmesser usw., in