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7® Zusatz zu Seite 62. Ueber die geheimen Verbindungen der Neger. Aus der Beschreibung der Völker von Afrika u. s. w. von F. Winterbotom', M. Dr., Arzt der Colonie von Sierra Leone. Th, 1, S. 155. Die B u 11 o ns von S h e r b e s haben eine Einrichtung die ihnen eigenthümlich ist, Purra genannt, deren Wesen zum Theil religiöser, besonders aber politischer Art ist. Sie hat das mit der Freimauerei gemein, dafs sie Frauenzimmer ausschliefst, und die Mit glieder unter einem feierlichen Eide der gewifs selten verletzt wird, zur Geheimhaltung der heiligen Mysterien, und zu schnellerem Gehorsam gegen alle Befehle ihrer Obern ver pflichtet. Knaben von 7 oder 8 Jahren werden aufgenommen, oder müssen eine Prüfung bis zum erwachsenen Alter bestehen, denn es ist schwer genaue Nachrichten darüber zu erhalten, und selbst gefährlich zu viele Nachfragen anzustellen. Jeder der in die Gesell schaft tritt, legt seinen alten Namen ab, und nimmt einen neuen an: ihn bei seinem alten Namen zu nennen wäre Beleidigung. Sie haben einen Obern, oder Vorsteher der Pur ra, der einen zahlreichen Rath unter sich hat; seine Befehle werden mit der tiefsten Ehrfurcht und unbeschränkter Unterwerfung, sowohl von dem untergeordneten Rathe, als von den einzelnen Mitgliedern der Gesellschaft aufgenommen. Ihre Zusammenkünfte werden bei finsterer Nacht und mit der gröbsten Heimlichkeit gehalten. Seite 137. a. a. O. Unter den Soosoos bestehet eine Einrichtung, Semo genannt, welche besonders bedeutend wird durch die Heimlichkeit womit sie beobhchtet wird. Sie hat einige Aehnlichkeit mit der Purra, und die Eingebohrnen welche englisch sprechen, nennen es die afrikanische Maurerei. Da die Gebräuche sehr geheim gehalten werden, so ist es schwer zu erfahren, worin sie bestehen; doch sagt man, dafs die Novizen in den Wäl dern mit den Alten zusammenkommen, die ihnen Zeichen in verschiedene Theile des Lei bes einschneiden, am gewöhnlichsten auf den Bauch. Man lehrt sie auch eine eigene Sprache für den Semo, und läfst sie fürchterliche Eide schwören, nie die Geheimnisse zu entdecken die man ihnen anvertrauen werde. Seite 13g- a« a- O. Unter den Timmarees giebt es eine geheime Einrichtung, die Boondoo genannt wird und zu der blos Weiber zugelassen werden. Ein altes Weib, welche die Boondoofrau heifst, hat die Aufsicht über das Ganze, und ihrer Sorge übergeben Männer und Väter ihre Frauen und Töchter. Der Zweck, warum man diese vor die Boondoos bringt, ist, ein volles Geständnifs ihrer eigenen Verbrechen und fremder, um die sie etwa wissen, zu erhalten. Aus