Siebenter Brief. Feier des Neujahrsfestes zu Paramaribo. — Militz der Colonie. — Feste der Neger« — Beschlufs des Tages. Paramaribo, den ifien Januar. 1806. Die gröfsten öffentlichen Festtage in Surinam sind Neujahr und der vierte Junius, der Geburtstag des Regenten. Die Militz paradirt dann auf dem grofsen Platze, und giebt einige Salven. Da» beste was man von ihr sagen kann ist, dafs sie eine hübsche Uniform und schöne Musik, hat. Es könnte ein tüchtiges Corps aus ihr gebildet werden, denn viele Einwohner haben in der Armee gedient, und andere haben natürliche Anla gen zu kriegerischen Uebungen; aber da die Militz hier nach einer strengen Gleichheit eingerichtet ward; und ein jeder Einwohner Soldat seyn mufs, mit Ausnahme derer, wel che Stellen bei der Regierung bekleiden, oder sonst sehr wichtige Entschuldigungsgründe haben, so hat das Ganze etwas unregelmäfsiges, und es sind viele darunter, denen man weder Fertigkeit in den Uebungen noch Kriegszucht beibringen kann. Wird eine Muste rung gehalten, so gehen die übrigen Einwohner auf den Platz als an einen Vergnügungs ort, und selbst die vernünftigsten Männer in der Militz können sich nicht enthalten, über manche ihrer Kameraden zu lachen. Doch mufs man zu ihrem Lobe sagen, dafs sie gute Ordnung und Polizei in der Stadt halten, indem sie des Nachts Wachen thun, und fleifsig in den Strafsen patrolliren. Der vierte Junius schliefst mit einem prächtigen Ball, den der Gouverneur oder com- mandirende General giebt. Alle vornehmeren Einwohner werden dazu eingeladen, und das Fest ist ganz in europäischem Styl,