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4i sern, wenn etwas daran stockte. Das mag für dieses Model wahr seyn, die Mühle aber, die ich in Barbadoes sah, war so, dals die Leute, welche die hiesigen Zuckermühlen bauen, auch diese Baumwollenmühle anfertigen und ausbessern könnten, denn sie war nach einem ähnlichen Plane eingerichtet. Hier würde sie um so nützlicher seyn, da man sie von dem beständigen Seewinde könnte treiben lassen. Der Boden und das Klima dieser Küste, die so vortreffliche Baumwolle erzeugen, sind hingegen dem Anbau der Pflanzen, welche die Nahrung der Neger ausmachen nicht zuträglich. Für die Bananas, die nahrhafteste und liebste Speise derselben, ist der Boden hier zu trocken, und der Regen zu selten; die Cassava. und andere efsbare Wurzeln ge deihen nicht wegen der Salztheile des Bodens, die ihnen einen widrigen Geschmack geben sollen; haben daher die hiesigen Besitzer nicht zugleich Pflanzungen im Innern des Lan des, wo sie jene Gewächse bauen, so müssen sie dieselben von anderen Pflanzern kaufen. Aber in nassen Jahren, wenn das innere Land der Colonie gröfstentheils überschwemmt ist, so löst das Wasser die Wurzeln des Bananas die nicht tief gehen, reifst die Pflanzen fort, und verdirbt auch die anderen Wurzeln, welche den Negern zur Speise dienen: dann tritt Mangel ein, der besonders den Baumwollenpflanzern fühlbar wird. Die otaheitische Brodfrucht, obgleich sie nicht so viel gallertartige und nahrhafte Theile enthält als die Bananas, scheint doch eben so schätzbar als manche andere Nahrungsmit tel. Der Baum hat festere Wurzeln als der Bananas, und erfordert nicht so viel Piegen, weshalb man ihn an der Küste mit grofsem Vortheile pflanzen könnte. Doch die meisten dieser Bäume, die ich in hiesiger Colonie gesehen habe, wohin sie aus Otaheiti oder der Insel Timor gebracht sind, waren von einer Gattung, deren Frucht wie eine Kastanie schmeckt und ailssieht; manche waren mit einer Schale umgeben von der Gestalt und Gröfse einer kleinen Melone. Die Blätter gleichen denen des ächten Brodfruchtbaumes; was für ein Unterschied in den Blüthen sey, habe ich nicht beobachten können. Dr. D — hatte die Güte mir eine ächte Brodfrucht zu senden. Wenn sie halbreif ist, schmeckt'sie geröstet wie das zarteste Weizenbrod, wie ich mich selbst überzeugt habe, vollkommen reif soll sie wie vortrefflicher Pfefferkuchen schmecken. Jemand der hier einige ächte Brodfruchtbäume besitzt, versicherte mich, sie wären hier sehr leicht durch Steck linge fortzupflanzen. Aber dieser schätzbare Baum, der mit grofsen Kosten aus dem stillen Ocean geholt ward, wird in der westlichen Welt noch nicht nach Verdienst ge achtet. Wir können uns darüber nicht verwundern, wenn wir bedenken, dafs noch vor unge fähr 60 Jahren, manche europäische Regierungen, demjenigen eine Belohnung versprechen I. 6