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4o Die Baumwolle die man hier baut gehört zu der Art, die man Staudenbaumwolle *) nennt, und jede Pflanze giebt in den beiden Erndten von einem halben Pfunde bis zu einem ganzen. Ein Acre Land enthält, wenn man auf jede Baumwollen Staude Acht Quadratfufs rechnet, 630 Pflanzen **), und ein Neger der ein vorzüglicher Arbeiter ist, kann zwei Morgen bewirthschaften; dreifsig bis vierzig Neger bringen also schon einen bedeuten den Gewinn. Die Baumwollmühlen sind nach der ersten unvollkommen Erfindung gebauet, die Wal zen werden durch Neger in Bewegung gesetzt, die mit abwechselnden Füfsen auf ein Brett treten das durch Stricke mit den Walzen in Verbindung ist. Die Verbesserungen dieser Mühle habe ich Ihnen von Barbadoes aus beschrieben; als ich hier davon sprach, erzählte man mir, ein hiesiger Einwohner habe aus Nordamerika das Model einer Mühle erhal ten, die nicht allein die Baumwolle von den Saamen reiniget, sondern auch noch einige andere Theile der Arbeit verrichtet, die indefs so zusammengesetzt sey, dafs man sie nicht einzuführen wage, besonders da man hier keine Gelegenheit haben würde, sie auszuhes- sern •) Die Pflanzer in Surinam unterscheiden drei Arten Baumwolle: die beste heilst schwarzsämige, da von die Staude in gutem hiesigen Boden, besonders an der Seeküste, über 20 Jahre dauern soll. Sie würde an 12 Fufs hoch werden , aber man glaubt, dafs die zu grofse Ausdehnung der Zweige, der Wurzel zu viel Nahrung entzieht, nnd dadurch dem Ertrag der Pflanze nachtheilig wird; man be schneidet deshalb, wenn die Staude ein halbes Jahr alt ist, alle Zweige 3 Fufs vom Boden bis zur Höhe von 5 bis 6 Fufs. So kann man die Baumwolle bequem einsammeln, und ein solcher Strauch wird im Durchschnitt ein Pfund Baumwolle des Jahres liefern. Nach der zweiten Erndte im December verdorren die Zweige, man schneidet sie ab, und ein neuer Schoofs erwächst dafür aus derselben Wurzel. — Die zweite Art Staudenbanmwolle gleicht der ersteren in der Gestalt und dem lichten Grün der Blätter; aber der Saame ist von einer bläulich grauen Scbieferfarbe. — Die dritte unterscheidet sich durch die bräunliche Farbe der Blätter und der Saamenkörner; sie liefert die wenigste und schlechteste Baumwolle. — Ich habe hier eine Probe von der nankingfarbigen Baumwolle gesehen, die man aber nur als eine Seltenheit gepflanzt hatte, da man sich von ihrem Anbau keinen hinlänglichen Nutzen verspricht. Auch giebt es hier eine Varietät mit purpurfarbi gen Blättern, die aber keinen besonderen Werth hat. Der Preis der Baumwolle von Surinam war 25 bis 30 Procent höher als der von Jamaika. **") Ein englischer Acre enthält 481° Quadrat Yards 5= 435^0 Quadratfufs; nun giebt aber 43560 nicht ä 630 sondern 54451 hingegen findet man erstere Zahl beinahe, wenn man 4840 mit 8 theilt. W.
