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58 lager so kurz ist, so scheint die Arbeit nicht ermüdend; anch singen sie den ganzen Weg hindurch und halten Takt mit ihren Rudern. Manchmal singt ein Neger einen Vers allein, und schlägt das Wasser mit dem Ruder auf eine besondere jWeise, um den Takt anzugeben, während die anderen den Vers im Chor wiederholen. Von ^Fort Amsterdam schifften wir in den Commewyne Flufs hinein, dessen Breite man auf drei viertel Meilen schätzt; die Ufer dieses Flusses sind später angebaut als die des Surinam, aber jetzt sind sie in einem blühenderen Zustande; denn weil der Flufs mit der Seeküste parallel läuft, geniefsen sie der wohlthätigen Seewinde, und wer den darum für gesunder gehalten. Man bauet an dem Commewyne meist Kaffee, und da man zu dessen Behandlung mehrere Gebäude braucht, so giebt diefs den Plantagen ein gutes Ansehen. Auch sind auf den mehresten die Wohnhäuser grofs und geschmack voll; ein Zeichen, dafs die Pflanzer welche sie bauten, mit ihren Familien hier zu blei ben gedachten; doch jetzt sind die meisten von ihnen in Europa, und ein Aufseher, wie sie hier heifsen, bewohnt ein oder zwei Zimmer, und das übrige Gebäude verfällt in Ruinen. Ungefähr 16 Meilen von der Mündung, bei Sommelsdyke, theilt sich der Comme wyne in zwei Arme, wovon der südliche oder Ober-Commewyne, so fruchtbare Ufer habensoll, als der grofse Commewynefl ufs; der andere Arm ist der Flufs Cottica, und seine Ufer sind so ergiebig, dafs sie in S u rin am als eine der Hauptquellen des Reichthums der Colonie betrachtet werden. Fährt man den Cottica bis zur Quelle hinauf, so findet man ihn Anfangs in schlangenförmigen Windungen fast parallel mit der Seeküste laufend, mit sehr reichen Pflanzungen zu beiden Seiten, höher hinauf fährt man dann südlich und kommt in die Nachbarschaft des grofsen Marawini-Stromes, Ehemals waren auch auf diesem Gebiet des Cottica sehr bedeutende Pflanzungen, doch wurden sie von den em- pörtenNegern, besonders im Jahre 1773 zerstört, worüber.Capitän Stedman einen aus führlichen Bericht gegeben tyat. Mehrere Plantagenaufseher, welche jenen Strich Landes besucht haben, versicherten mich, er habe mit den besten Boden in der Colonie, vorzüg lich zum Kaffeebau; und da er hoch liegt, hält man ihn auch für sehr gesund. Jetzt kön nen die Europäer dort nicht wohnen, da er der Sammelplatz der Buschneger oder Aus- reifser ist, die, wenn sie ja von Surinam aus angegriffen werden, nur über den nahen Ma ra wini zu setzen brauchen, um auf fremdem Gebiete zu seyn. Und wenn} man auch anneh men darf, dafs die Bewohner von Cayenne diesen Rebellen keinen Schutz gewähren