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1- hier die Hitze oft unerträglicher gewesen sey, als in Surinam; gegen Abend indefs wird das Wetter angenehmer, und dann geniefsen die Damen der Kühle auf den Baikonen. Doch ist auffallend, dafs man es den freien Negern, von beiderlei Geschlecht nicht ver bietet, auf den Strafsen laut so unanständige Gespräche zu führen; welches für die Da men, wenn sie es hören können, sehr anstöfsig seyn mufs. Ueberhaupt scheint man gegen die freien Neger hier zu nachsichtsvoll zu seyn. Ich gehe niemals ans Ufer ohne einige betrunken oder in einer Schlägerei verwickelt zu finden. Ausgezeichnete öffentliche Ge bäude hat die Stadt nicht; die Kirchen sind reinlich, aber ohne Schmuck und dieHaupt- strafse gut beleuchtet. In der Gegend um die Stadt geniefst man ein angenehmes Schauspiel von abwech selnden wohlgebauten Ebenen, und sanft ansteigenden Hügeln, mit zierlichen Landsitzen oder freundlichen Hütten. Spright’s-Town welches ich bei einer kleinen Reise auf den Landsitz der Herrn C., dessen interessante Bekanntschaft ich auf meiner Fahrt nach Madeira gemacht hatte, berührte, ist ein kleiner, aber sehr netter Ort, und die meisten Strafsen sind regelmäfsig gebaut. Ich fand hier einen Boten von Herrn C. mit einem Pferde, der auf mich war tete. Der Weg ging durch wohlbebautes Land, doch zeichnet sich besonders Herrn C’s Landgut durch manche Verbesserungen aus; so hat er zum Beispiel eine Windmühle gebaut, welche die Baumwolle von den Saamen reinigt. Diefs geschah sonst durch ein Rad welches von Negern mit den Füfsen umgetrieben ward; doch bekamen, durch Herrn C’s Versicherung die Arbeiter davon geschwollene Beine und andere Krankheiten. Das Ver fahren ist Jetzt folgendes: sobald die Baumwolle, welche den Saamen umschliefst, aus der dieselbe umgebenden Hülle herausgenommen ist, läfst man sie durch zwei kleine Metall walzen, die horizontal über einander stehen, durchgehen, welche durch die Kraft der Mühle umgetrieben werden. Ein Negerknabe schiebt die Baumwolle zwischen die Walzen nach, die sehr dicht aneinanderlaufen, und die Körner nicht durchlassen; diese fallen unten in einen Korb, und die Baumwolle auf der anderen Seite in einen Behälter. Die Bauart ist ganz, wie bei der Zuckermühle, aufser dafs dort die Walzen senkrecht stehen, und stärker sind um das Rohr zu zermalmen. Diese Methode die Baumwolle zu reinigen ist so ein fach, dafs ein Kind sie besorgen kann, dem es sogar eine Art von Vergnügen macht, während das ältere Verfahren selbst für ausgewachsene Neger angreifend war. Bei der Zuckermühle auf diesem Landgute wird das Zuckerrohr, wenn es zwischen der ersten und zweiten Walze hindurchgegangen ist, durch einen Zubringer, welcher eine kreis-