218 Dieser Vogel baut sein Nest auf eine sehr sonderbare Art, in kegelförmiger Gestalt, et wa ein Yard hoch; das Haupt Material ist eine lange, starke Grasart. Etwa in der Mitte befindet sich eine kleine Oeffnung als Eingang für den Vogel: der Boden des Nestes ist vollkommen kugelrund. Der oberste und schmälste Theil ist am Ende eines Astes befe stigt, und gewöhnlich hängt das Nest über Wasser, um die Jungen vor ihren furchtbaren Feinden zu schützen. Man nennt diesen Vogel auch den Spottvogel (mocking bird) er mufs aber nicht mit dem wahren Spottvogel verwechselt werden, dessen im sechzehnten Briefe Erwähnung geschieht. Von dem Bananasvogel kann man sagen, dafs er eine schlechte Auswahl von Tönen für das Ohr trifft, denn er ahmt hauptsächlich nur das Geschrei der wilden Thiere und Raubvögel nach. Vielleicht zeigt er hierin dieselbe Klugheit mit der er sein Nest anlegt, denn seine Töne müssen die kleineren Thiere verscheuchen, welche sich sonst wohl zu dem Neste hinschleichen könnten. Diese List gelingt ihm aber nicht immer, denn ein Jagdliebhaber erzählte mir, dafs er eines Morgens zwei kleine schwarze Sakkawinki’s aus einem dieserNester habe herauskommen sehen, in welchem sie vermuth- lich die Nacht zugebracht hatten. Die Bananasvögel leben in Gesellschaft zusammen, daher man oft einen Baum ganz mit ihren Nestern bedeckt sieht, und ehe sie schlafen gehen, machen sie ein gewaltiges Geschrei. Die reifen Bananas sind ihre Lieblingsspeise, woher sie den Namen bekommen haben. Der Reisvogel *) ist so grofs als der vorige; er ist schwarz mit einem Stich ins Purpurrothe; der Schnabel, der wie bei einer Drossel gestaltet ist, und die Füfse sind t schwarz. Die Stimme hat einige angenehme Töne und vielleicht könnte er wie der Dompfaff zum Pfeifen abgerichtet werden. Ueber die Sangvögel in Surinam sehe man den sechzehnten Brief nach. Der Sonnenvogel **) kommt in der Gröfse und Gestalt einer Schnepfe gleich; es ist zart gebaut, hat einen langen, spitzen Schnabel und hohe Beine. Die braune Farbe des Vogels geht stellenweise ins Schwarze und Gelbe über; die langen Federn auf den Flügeln sehen wie Sonnenstrahlen aus, und das Thier scheint stolz auf ihre Schönheit zu seyn, denn es breitet sie oft aus wie der Puter oder der Pfau seinen Schweif. weder Bonana, noeh Banana sondern Conana heifst. Es ist Cocos guin.eensis Linn. Au» die sem Grunde hat man noch einem Vogel, der Fringilla jamaica Linn. denselben Nahmen gegeben. W. •) Oriolus ferrugineus (Oriolus Oryzivorus Linn.) W. •*j Ardea Helias Linn. W.