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dabei beabsichtigte, zu diesen von mir gelieferten Nachrichten, interessante No tenanmerkungen mit beigefügt zu sehen, so wohl als eigen gemachte Bemerkun gen als. auch aus solchen Schriften die mir unbekannt geblieben waren; demnach also sollte diese Reisebeschreibung schon eher herauskommen und Hr. Spener hatte bereits die noch übrigen Zeichnungen dafür einem deutschen geschickten Künstler übergeben, um sie in Kupfer zu stechen, als das ganze Unternehmen noch ausgesetzt wurde, während dem Wiederausbruche des letzteren Krieges. — Nach dem glorreich wieder hergestellten Frieden aber starb Hr. Bibliothekar Biester, der sich für die Herausgabe dieses Werkes interessirt hatte, und da der erste Uebersetzer dieses Buches einen auswärtigen Posten erhielt, so übernahm das Geschäft aufs neue der Hr. Doctor und Professor Wolff, dem Publikum be reits schon rühmlich bekannt durch sein Chemisches Wörterbuch und verschie dene seiner Schriften, da der Hr. Pr. auch schon Werke aus dem Englischen übersetzt geliefert hat, so war dieses für mich um so befriedigender bei der Ungewisheit in der ich die ganze Zeit hindurch blieb, ob während der Herausgabe dieses Buches ich noch würde hier in Berlin seyn können. trie j’aioublie ma langue et j’ai observe qu’il est souvent plus utile de bien parier que de bien penser et meine <jue de bien agir. “ Eine gleiche Sprachbemerkung über sich, machte auch ein Lands mann des eben erwähnten Reisebeschreibers, den ich in Madera kennen lernte, so wie ich auch Bei spiele dieser Art von mehreren meiner eigenen Landsleute anführen könnte; und eine weit längere Zeit wie St. P. aus meinem Vaterlande entfernt geblieben, hatte ich wohl Ursache zu besorgen, in einen gleichen Fehler verfallen zu seyn. Ob man gleich auf solchen Reisen seine Muttersprache im gewöhnlichen Sinne genommen, zwar nicht vergessen kann, so verlieren sich doch, aus Mangel hinlänglicher Uebung, während einer so langen Zeit hindurch oft; manche von deren Eigen tümlichkeiten, und es schleichen sich fremdartige Wortfügungen mit ein, die dem deutschen Leser in einer Schrift zu finden, jetzt um so auffallender seyn müssen, seitdem man so sehr auf die Reinheit der Sprache dringen will; und vielleicht wird man es schon tadeln, dafs diefs Bueh mit Lateinischen Lettern gedruckt ist, allein ich wollte gerne dieses Werk auch an verschiedene meiner Bekannten in auswärtigen Ländern senden, von denen ich weifs, dafs sie mit diesen Buch staben am bekanntesten sind und weshalb Hr. Spener diese Gefälligkeit eingegangen ist.