Volltext Seite (XML)
ICO Die Mupe’s sollen auf einem Baume wachsen der unserem Pflaumenbaume gleicht. Sie sind dunkel oranienfarb, von der Gestalt einer Olive, aber viel größer. Sie enthal ten einen grofsen Steinkern, haben einen sehr säuern ader angenehmen Geschmack, und einen noch lieblicheren Geruch. Die Maripa *) ist eine Art von Palme. Die Frucht hat die Gröfse einer Aprikose, ist kugelrund und orangefarb; sie enthält einen Kern mit einer sehr harten, steinigen Schale, welche ganz schwarz wird, und woraus die Neger Ringe verfertigen; Fleisch hat sie wenig und ihr Geschmack ist nicht beliebt, hingegen soll man aus dem Kern ein vor zügliches Palmöl bereiten. Die Cumu wächst gleichfalls auf einer Art von Palme **); die Früchte hängen in Trauben zusammen, haben die Gröfse einer Olive, eine dunkelblaue Farbe, und schmecken nicht besonders. Manche Einwohner von Surinam machen aus den Kernen ein Getränk, welches sie Chocolade nennen, das aber der wahren weit nachsteht, in dem es seinen Geschmack blofs vom Zucker und Gewürz bekommt. Man hat zwei Arten Kirschen in Surinam. Die Sternkirsche ***) hat etwa die Gröfse und Gestalt, als wenn man vier von unseren Kirschen in der Runde aneinander drückte; Jede der vier Abtheilungen enthält einen kleinen Stein, das Fleisch ist mit ei ner zarten, durchsichtigen, rothen Haut umgeben, und hat einen süfssauren Geschmack von eigentümlicher Lieblichkeit. Die zweite Art ist rund , scharlachroth und von der Gröfse einer gewöhnlichen, europäischen Kirsche; die Frucht hat keinen besonderen Ge schmack, giebt aber ein gutes Eingemachtes. Capitän Stedman glaubte, die europäischen Kirschen könnten ihrer dünnen Haut halber, in Surinam nicht fortkommen; das ist aber nicht der wahre Grund, denn aus dem eben Gesagten erhellt, dafs ähnliche Früchte hier einheimisch sind; wahrscheinlich würde aber der Baum zu sehr geschwächt werden, wenn er in hiesigem Klima unausge setzt Blüthen treiben müfste, und die Frucht würde deshalb nicht wachsen können. Die Sternkirsche soll in Surinam alle Vierteljahre Früchte tragen. •) Maripa, von Aublct; Dattier de Surinam, von Bomare. W.„ Die Frucht von Palma cocc if e r a , latifolia , fructu atro - purpureo, omnium minimo. Man sehe die deutsche Uebersetzung von Fermin’s Beschreibung der Colonie Surinam Hieill. S. 174. W. *••_) Die Frucht von Malpighia punicifoliaLinn. W.