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— 184 — Blüthen sind gelblich weife und haben vier Blätter; dann kommt eine kleine mehlige Frucht, woraus die Indianer zuweilen Brod backen, welches aber sehr unschmackhaft ist. Der Wanna-Baum erreicht vierzig Fufe Höhe, und acht Fufe im Umfange; die Rinde ist von rauhem Gefüge und hellgrauer Farbe. Der Stamm theilt sich in viele Aeste, die Blätter sind glatt, vier Zoll lang und zwei breit, und hell grün. Man schätzt das Holz, weil es leicht ist und sich auch leicht bearbeiten läfst, weshalb man auch fast allen Hausrath daraus verfertigt. Seine Farbe ist hellbraun. I s Das Holz der surinamischen Ceder *) ist wegen der schönen lichtbraunen Farbe und wegen seines Wohlgeruches sehr beliebt; weil es bitter schmeckt, wird es von den Insecten nicht angegriffen, und es ist leicht zu bearbeiten. Die Blätter sind flach und eiförmig, nicht wie bei der gewöhnlichen Ceder. Auf allen meinen Wanderungen durch die Wälder von Surinam habe ich nie einen Baum mit Nadelblättern, wie unsere Tan nen, gesehen. Der Mangrove-Baum **). Man hat zwei Arten, mit rothen und weifsem Holze. Die rothe Art ist der erste Baum den man erblickt, wenn man in Surinam anlangt, denn er wächst längs den Küsten, und den Ufern der Flüfse, da er feuchten Boden verlangt; die meisten Wurzeln laufen über der Erde hin. Das Holz ist dauerhaft, die Borke hell grau, innen aber roth, nnd zur Gerberei brauchbar. Die Blätter sind vier Zoll lang, zwei breit, eiförmig und dunkelgrün. Die Blüthe ist klein und bräunlich, mit einem vierblättrigen Kelche. Es tritt aus demselben eine braune, flache Fruchthülle hervor, in welcher die wie Bohnen gestaltete Saamen enthalten sind. Was diesen Baum aber be sonders auszeichnet, sind die holzigen Schößlinge, die von vielen Zweigen bodenwärts herab wachsen; sie haben etwa zwei Zoll im Umfange, sind sehr zähe und treiben weder Zweige noch Blätter. Sobald sie die Erde erreichen, fassen sie Wurzel, und ein neuer Baum wächst an der Stelle auf, und so entstehet aus einem Baume ein undurchdringlicher Wald, dessen Stämme einander bei Ueberschwemmungen vor dem Umstürzen sichern, und selbst das Ufer worauf sie stehen so fest machen, dafs die heftigsten Fluten es nicht durchbre chen können. Diese wundervolle Absicht der Natur erkennt man um so deutlicher, da der •) Anoba des Aublet? VY« Rizophora, Wurzelbaum. W-