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— 182 — treffen könnten, einen Affen mitnehmen; wenn der vor einer Frucht keinen Abscheu zeigt, so essen sie dreust davon, und sind überzeugt, dafs sie unschädlich sey. Ich gehe zur Beschreibung der vorzüglichsten Bäume, welche Zimmerholz liefern, über. Der Lokust-Baum *) hat oft acht oder neun Fuls im Durchmesser, und erreicht eine Höhe von fünf und sechzig bis siebenzig Fufs. Die Zweige fangen erst an sich in der Höhe auszubreiten, und sind dicht belaubt; die Blätter sind eiförmig, etwa drei Zoll lang und dunkelgrün. Die Blüthe ist schmetterlingsförmig, und hinterläfst eine lange, flache Schote, die Aehnlichkeit in der Gestalt mit der Hülse einer breiten Bohne hat. Sie hat ein festes Gefüge, ist über vier Zoll lang, und in der Reife braun. Jede Schote ent hält drei bräunliche Saamenkörner, welche mehlig sind, und eine liebliche Süfse haben; sie schmecken aber so ganz verschieden von allen anderen Früchten, dafs man sie für Zuckerwerk halten könnte. Die Rinde des Baumes ist lichtgrau und glatt; das Holz aber ist hellbraun mit dunkelen Streifen marmorirt, und nimmt eine schönere Politur an als Mahagoni; man braucht es daher zu schönen Möbeln, und wegen seiner Härte macht man auch die Walzen in Zuckermühlen daraus. Man sagt dafs der Kopal von die sem Baume kommt. Der Buchstabenholz (Letternholz) **) hat noch eine schönere Farbe, es ist röthlich braun mit schwarzen Flecken, worin einige, Aehnlichkeit mit ägyptischen Hiero glyphen und anderen Buchstaben gefunden haben. Auch hat man hier noch ein anderes Holz, welches heller ist, und dessen Flecken weniger mannigfach gestaltet sind. Beide Arten kann man nur zu Spatzierstöcken, Tabackspfeifen und anderen kleinen Werkzeugen ge brauchen, denn nur das Holz im Kerne des Baumes, in einem Umfange von zehn bis zwölf Zoll, hat diese schöne Farbe; mit der Zeit wird es aber schwärzlich. Der Baum soll fünf und zwanzig bis dreilsig Fufs hoch werden; seine Rinde ist röthlich braun; die Blätter von mittlerer Gröfse, schmal und spitz; die Blüthen sollen fünfblättrig und purpurroth seyn, und rothe Beeren tragen. *) Ilyinenaea Coubaril. Dieser Baum giebt das Animengummi oder Flufsharz, das im Aeu- fsern mit dem Kopal Aehnlichkeit hat, und damit wohl verwechselt werden konnte. W. Man nennt Buchstabeilholz oder Letternholz, das Holz zweier in Gujana wachsenden Bäume, weil das harte Holz derselben, das mannigfaltig gefleckt ist, wie mit Schriftzügen bezeich net aussieht. Der eine ist Sideroxylum inermej der andere, welcher weifscs Letternholz ge- Mannt wird, Piratinera von Aublet. W.