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155 Das merkwürdigste Stück in Herrn Peales Sammlung ist jedoch das Mammuth- Gerippe, welches ißoi im Staate von Neu-York, in der Grafschaft Ulster ent deckt wurde, und welches man mit einer eigenen Maschine aus dem Sumpfe worin es lag herausholen mufste. Es ist eilf Fuß zehn Zoll hoch, und neunzehn Fufs lang. Vom Elephanten unterscheidet es sich durch seine Zähne, welche wie bei den fleischfressen den Thieren gestaltet sind; die Fangzähne hat man eingesetzt, doch zeigt man auch Bruch stücke der w'ahren, nach welchen jene verfertigt sind. Einige Leute glauben, das selt same Geschöpf möge noch lebend vorhanden seyn, und wie das Nilpferd die grofsen Ströme der neuen Welt bewohnen, oder sich in der Tiefe des großen Oceans aufhalten, von wo seine Gebeine durch gewaltsame Naturbegebenheiten, wie so unzälige versteinerte Seegeschöpfe, auf das feste Land geworfen wurden. Die Stärke seiner Backzähne könnte vielleicht dazu dienen; die härtesten Seemuscheln aufzubeifsen, um sie zu verzehren *). — — •) Seit meiner Zurückkunft nach Europa fand ich, dafs Herr Cüvier eine Menge von fossilen Kno chen von dieser Thierart untersucht hat. Das Resultat hievon ist, dafs das Thier, welchem diesel ben angehören, dem Geschlechte des Elephanten zwar sehr nahe verwandt sey, sich aber dennoch von demselben unterscheide. Wegen der Form seiner oberen Backzähne hat er es Mastodonte denta mammelonnees genannt. A. d. w. Der Momot oder Mammuth ist ein dem ostindischen und afrikanischen Elephanten sehr ver wandtes, mit ihm zu einer Gattung gehörendes, aber doch davon specifisch verschiedenes Thier. Die fostilen Uebereste desselben, welche man in Europa, dem nördlichen Asien und der neuen Welt findet, bewähren das ehemalige Daseyn und die weite Verbreitung desselben in diesen Län dern. In Sibirien wurde sogar ein Exemplar dieses Thieres mit Haut und Haar bedeckt unter dem Eise gefunden, welches die grofse Kälte jener Gegenden gegen Fäulnifs geschützt hatte. Von dem Mammuth mufs der Mastodonte, ein Thier das dem Elephanten ziemlich gleicht, und sich trotz seiner mit verschiedenen Erhöhungen versehenen Zähne von Früchten nährte, unterschieden werden. Die amerikanischen Naturforscher verwechseln dieses Thier, wovon man bis jetzt fünf Arten kennt, von denen man aber noch keine lebende Exemplare gefunden hat häufig mit dem eigentlichen Mammuth. Ueberreste von dem Mastodonte findet man in der alten und neuen Welt. So gehören z. B. die in Türkisse verwandelten Stockzähne, die man Inder Nähe von Sincore im Gersd ep artem en t gefunden hat, und welche man anfänglich für Elephantenzähne hielt einer Art dieses Thieres an. An den Ufern des Ohio und der Hudsonsbay, in den vereinigten Staaten von Nordamerika, findet man die Ueberbleibsel der gröfsten dar Mastodonten; auch hat man dergleichen in Nieder Luuisi a n a angetroffen. Herr von Humboldt entdeckte die Knochen einer anderen Art in den hohen Ebenen von Quito am Fufse des Berges Inibabura und an den Charops des Geans in einet Höhe von bis 7800 Fufs über die Oberfläche des Meeres. Da die Zahne, welche einen Hauptkarakter dieser Thierarteu ausrnachen durch Kunst ersetzt! waren, so ist schwer auszumachen, ob das von dem