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— i5i — man sich doch mit der Hoffnung, dafs man nun wenigstens fürs erste kein gelbes Fieber zu befürchten habe. Da ich gerade von Krankheiten und Todesfällen spreche, kann ich mein Bedauern über Mungo-Parks Tod, den ich eben in der amerikanischen Zeitung lese, nicht un terdrücken. Er war gewifs zu einem so schweren Unternehmen vorzüglich geeignet, und besafs ungemeine Geduld und Ausdauer; dennoch liefs sich mit Grund befürchten, dafs er zuletzt ein Opfer seiner Kühnheit werden würde. Eine europäische Regierung, welche sich Kenntnils von dem inneren Afrika verschaffen will, thäte vielleicht am besten, zwei oder drei armenische Kaufleute dazu zu gebrauchen; denn bekanntlich ziehen diese Leute mit ihren Waaren durch ganz Afrika zu den verschiedenen Negerstämmen herum. Der europäische Reisende müfste mit ihnen, gleichfalls wie ein armenischer Kaufmann geklei det reisen; so würde er ohne Verdacht zu erregen überall ungehindert durchkommen, und seine Begleiter könnten ihm manchen guten Rath bei Krankheiten und anderen Vor fällen ertheilen. Ich sollte meinen, dafs, wenn Mungo Park so gereist wäre, wir nicht die letzten Früchte seiner Anstrengungen eingebüfst, sondern noch manche schätzbare Ent deckung mehr erhalten haben würden. Von meinem Herrn H. Th. kann ich noch immer keine Nachricht erhalten. Der Wirth im Gasthofe glaubt, dafs vor einigen Jahren so ein Mann bei ihm gewohnt habe; als ich ihn aber fragte, ob er sich keines Menschen in der Stadt erinnere, mit dem Herr Th. Umgang gehabt hätte, antwortete er: „wie kann ich jeden Gast behalten, unter den Hunderten die täglich bei mir einkehren?“ Ueberhaupt scheint bei ihm die Rück erinnerung nicht besonders stark zu seyn, welches man bei der Weitläuftigkeit seiner Geschäfte vielleicht entschuldigen kann. Herr W. erbot sich gütigst, mich mit den Mitteln zu einer Reise durch die Staaten zu versehen, was ich sehr gern annahm. Da die Influenza noch immer hier herrscht, so ist es mir um so erwünschter die Stadt verlassen zu können. Erwarten Sie keine vollständige Beschreibung aller der Orte, die ich sehen werde; Sie werden das bei anderen Reisenden finden, welche länger hier waren, und also mehr bemerken konnten. Nur wenige, kurze Bemerkungen erlaube ich mir. Den Sillen Juli reiste ich nach Philadelphia ab. Man setzt in einer Fähre die fetzt durch ein Dampfboot ersetzt ist, über den Hudson-FI ufs, der hier etwa fünf Viertelmeilen breit ist. Am jenseitigen Ufer, bei Pauls-Hook, bestieg ich die Landkutsche.