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Ui fand; und sein schönes Schiff, der Geier, war mit allen Bequemlichkeiten für die Rei senden versehen. Weil ich aber obige ungünstige Urtheile so oft gehört habe, so will ich mich doch erst genauer nach dem Charakter jener Capitäne erkundigen, ehe ich mich mit ihnen einlasse. Zum Glück für mich, wollte eben die Brigg Vesta von hier nach Providence in den vereinigten Staaten absegeln, der Schiffsherr', Capitän J. Petty hat viele Jahre lang Handel nach Snrinam getrieben, und stehet hier in einem so vorzüglichen Rufe, dafs ich bald mit ihm eins wurde. Den yten Junius verliefsen wir Surinam. Dieses Land wird mir immer lieb blei ben; die Natur hat es reichlich, ja verschwenderisch ausgestattet, meine Gesundheit hat sich hier sehr verbessert, und die Einwohner haben mir die gröfsten Gefälligkeiten erwie sen. Mehrere meiner Bekannten wollten mich bereden, noch ein Jahr in Südamerika zu verweilen, da sie fürchteten, ich setzte mich zu früh wieder einem kalten Klima aus; als sie mich aber zur Pieise entschlossen sahen, schickten sie mir eine Menge der auserlesen sten Früchte, um etwas zur Annehmlichkeit meiner Reise beizutragen. Der Capitän zeigte sich sehr freundlich, und ich hatte alle Ursache mich zu freuen, dafs man mich an ihn gewiesen hatte. Es war nur noch ein Passagier auf dem Schiffe, welcher Aufseher über die Ladung eines englischen Schiffes gewesen war, das von Monte Video kam. Derselbe war jedoch die ganze Zeit seines Aufenthaltes hindurch in jenem Lande am Bord seines Schiffes geblieben und sobald die Ladung verkauft war, wieder abgesegelt; er konnte uns mithin nichts von jenem reizenden Lande erzählen. Unsere Reise, auf der nichts Bemerkenswerthes vorfiel, war sehr glücklich, denn, wäh rend der sechs und zwanzig Tage die wir zur See waren, litten wir auch nicht ein ein ziges Hindernifs unserer Fahrt, weder durch Sturm, noch durch Windstille, auch hatten wir keinen heftigen Regen der uns auf lange vom Verdeck vertrieben hätte. Den 5 Ju lius, beim Einlaufen in den Meerbusen von Naraganselt, an welchem die Stadt Provi dence liegt, zeigte der Capitän gegen Norden, wo sich dicke Wolken sammelten, und sagte: „wir sind gerade zur rechten Zeit, am Ende unserer Reise.“ Als die Vesta vor Anker ging, bekamen wir Besuch von mehreren Amerikanern, die uns berichteten, in jetziger Jahreszeit müfsten zwar alle Schiffe Quarantäne halten, da wir aber von einem Orte kämen, wo durchaus keine Ansteckung herrschte, und der Arzt schon hinlängliche Untersuchungen angestellt hätte, so würde man uns nicht länger am Bord aufhalten. Diefs würde uns um so erwünschter seyn, da wir am folgenden Tage