159 Lac^pede 13) hingegen giebt die Zeichnung einer wahrscheinlich amerikanischen Schlange, wo die beiden Köpfe vorne getheilt sind, hinten aber zusammenfliefsen. Von derselben Art ist die deren der Herr Baron von Sack in seiner Reisebeschrei bung (S. 154.) erwähnt, wovon er zwei Exemplare bei Peale in Philadelphia sah, und eins erhielt, welches er mit vielen andern Naturseltenheiten den Museen der hiesigen Universität geschenkt hat, wofür ich hier öffentlich dem Herrn Baron den wärmsten I)ank abstatte. Diese Schlange gehört zur Linneischen Gattung Coluber und ist ohne Giftzähne. Die Art konnte ich an dem kleinen, ungefähr sieben Zoll langen Exemplar, dessen Far ben im Weingeist sehr verschofsen waren, nicht bestimmen, wahrscheinlich aber ist sie neu, und da dergleichen am Champlain-See nicht selten vorkommen sollen, so wird man sie hoffentlich bald näher kennen lernen. Das interessanteste war die Bildung des Kopfs zu untersuchen, ich habe daher die Schlange selbst skelettirt und das Skelett befindet sich im Anatomischen Museum. Der Körper ist ganz einfach; die Köpfe vorne getrennt, die Schedel aber verschmolzen, so dafs eine Höle für das Gehirn, allein vier Augen, zwei Nasen, Mäuler, Zungen u. s. w. vorhanden sind. Eine genaue Beschreibung der Kopf knochen nebst Abbildung werde ich in den Schriften der Akademie liefern* Man sieht aus dem Obigen, dals Schlangen mit zwei Köpfen sehr häufig und fast überall (nur so viel ich weifs, nicht in Deutschland) gefunden sind. Warum aber diese Misbildung (und keine andere) so sehr oft bei ihnen vorkommt, darüber wage ich keine Vermnthung. Etwas trägt wohl gewifs dazu bei, dafs diese Thiere so vielen Verfolgun gen ausgesetzt sind, wobei das Bildungsgeschäft der Frucht leicht gestört werden kann. Berlin, den 20. September ißi6. Dr. K. A. Rudolphi. 13) Naturgeschichte der Amphibien a. d. Fr. von Bachstein. s, B. (Weimar igos. g.) Ta£. 21. Da« Exemplar ist im Pariser Musetm».