Zwölfter Brief. Klima von Surinam. — Herrschende Meinung in Hinsicht desselben. — Geschicklichkeit der Indianer beim Jagen. — Die feuchte Jahreszeit. — Einflufs Jes Klima von Paramaribo auf die Gesundheit. — Vorschläge dasselbe zu verbessern. - • •'»v k |boä <='fc-~n5l • Jß litr ihi oc.?. Paramaribo, den aglten December. Ich verwundere mich nicht, dalsSie noch immer eine so ungünstige Meinung von dem Klima von Surinam haben, da so viele Schriftsteller das traurigste Bild davon aufstellen; auch haben sie in so weit Recht, wenn sie erwägen was die ersten Ansiedler hier dulden muss ten, aber man ist in dieser Colonie allgemein der Meinung, dafs das Klima sich in den letzten zwanzig Jahren bedeutend zum Vortheil verändert habe, und die alten Pflanzer er zählen von Krankheiten die hier sonst sehr gewöhnlich gewesen wären, welche man jetzt nicht mehr kennt. Die starke Bevölkerung der Colonie und die Austrocknung des Bodens, sind dio Hauptursachen dieser glücklichen Veränderung. Ehemals hauchten ungeheure Sümpfe Wolken von dicken Dünsten aus, und da weitläuftige Waldungen sie umschlossen, konnte kein Luftzug sie zerstreuen, so dafs zur Zeit der heftigen Regen dieser Dunst den größten Theil des Jahres über stellend ward. Jetzt hingegen herrscht eine reinere Luft. Das Jahr zerfällt in zwei trockene und zwei nasse Jahreszeiten. Wenn die Sonne gegen den Wen dekreis des Krebses zehn oder zwölf Grade vorgerückt ist, so erfrischen leichte Regen schauer das Land: diese beginnen etwa um die Mitte des Aprils, und werden stärker bis zur Mitte des Junius, wo der Regen in Strömen herabschießt, zum grofsen Erstaunen derer, die dann erst kürzlich aus Nordeuropa angekommen sind: denn im südlichen Theile besonders in Portugal und Spanien, hat man zuweilen starken Regen, der aber schneller vor übergeht. Mit Anfang des Julius fängt der starke Regen an nachzulassen, und im August tritt die trockene Jahreszeit ein, und währt bis zum November. Rückt die Sonne vom Aequa- I. 12