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erklären, cler tast alle Glitte! fehlten, deren wir uns beute bedienen, uin ibn ru stillen, und den inan sieb nicbt naiv und kräftig genug vorstellen kann. Line ^n^abl von Oruppen in unserer 8ammlung bildet eine Keibe vor^üg- licber bierber gebärender verscbiedener Arbeiten dieser ^rt. 8ebr oft ist der inännlicbe Leil der Liguren tlücbtiger durcbgebildet wie der weiblicbe, eine gewiL nicbt nebensäcbbcbe Lrscbeinung auf dein Oebiete dieser durcbaus dern Leminismus verfallenen Kunst. Oie jungen Männer erscbeinen uninteressant und cbarakterlos, wäbrend die lVlädcben alle Koketterie und bcbelinerei ibres Oescblecbts reizvoll ru entfalten wissen. Diese Lrscbeinung bestätigen aucb die rwei sonst farnosen Oruppen, mit denen wir uns bier runäcbst ru bescbäkti- gen baben (HL LXIII, 411, 412), «Oer Derbst» und «Oer hinter». Oie eine scbildert eine ^Vin^ers^ene mit ^wei graziös bewerten l^Iädcben, ^wiscben denen der Kavalier einen fast täppiscben Lindruck macbt, die andere ein scblittscbublaufendes Laar, wobei sieb die junge Oame, das Lüücben bebend, von einem sitzenden l^lanne den 8cblittscbub befestigen Iä6t, wäbrend ibr Kavalier, kaum minder unlebendig und temperamentlos wie der trüber gescbilderte, ibr die Dand ?ur 8tüt^e reicbt und sie mit der anderen um die Glitte Labt. ^Is Oegenstück 2U Klr. 409 auf Laf. LX1I «Oer Lrübling», ein stellendes i^Lädcben bekränrt einen jungen iVIann, wäbrend 2ur Linken ein IVIädcben mit einem Kruge auf der Lrde siDt, ist «Oer 8ommer» (ebenda lXr. 410) komponiert. Line 8cbnitterin bält ibr Köckcben empor, um ein Volk Kebbübner auDu- nebmen, das im Oetreide verborgen war. Ibr rur 8eite und so wie das Z^lädcben nacb vorne übergebeugt, ein 8cbnitter mit /^brenbündel und 8icbel, der seiner kartnerin rusiebt. Kecbts daneben, auf der Lrde sitzend, ein Zweiter 8cbnitter, der die Kebbübner einbangen will. In jeder Oruppe also ein siebendes Laar und daneben, seitenverkebrt, einmal ein sitzendes IVIädcben, das andere I^lal ein sitzender Knabe. Dieses V^ecbselverbältnis müLte sieb aucb beim «Derbst» und beim «VOnter» (LaL LXIII, 411 und 412) wiederbolen, wo die Komposition im wesentlicben dieselbe ist. Dier aber sind die sitzenden oder vielmebr knienden Liguren nicbt in V^ecbselstellung, sondern jedesmal recbts, so da6 Zweifellos eine dieser Oruppen, und -war der «hinter», nicbt ru dieser 8erie gebört, was aucb durcb den Ooldspitrendekor erkennbar wird, der auf den anderen drei Oruppen teblt. Oebören die drei erstgenannten Oruppen Zu sammen, dann waren «Derbst» und «Lrübling» mit den Kücken gegeneinander auDustellen, was uns beweisen würde, da6 wir bier un^weitelbaft einen latel- scbmuck vor uns baben. Verwandt in ibrer Lrscbeinung sind die beiden Oruppen Lab LXIV, 41Z und 414, indem sie in ibrer Modellierung der weiblicben Liguren den wie-