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von Konditorarheit. Dak Du kac^uier für die Erfordernisse an plastischem 8chmuck hei seinen korrellanen tatsächlich Konditorgehilfen und nicht in der Kunst des Bildhauers geschulte Beute verwendet hahe, ist nicht so un- wahrscheinlich, als es auk den ersten klick scheint, wenn wir Bedenken, daB es vorn 16. Bis tief ins 18. Jahrhundert ihre äache war, hgürlichen und son stigen plastischen Dakelschmuck aus ^Vachs, Mucker, Dragant usw. hei fest lichen Gelegenheiten verschiedener T^rt, namentlich hei Dochreitskeiern, her- rustellen. Brüning hat in einem interessanten TXuksatr «Zchauessen und korrellanplastik» darauf hingewiesen, welch komplizierte ^ukgahen dem Kon ditor hei solchen Oelegenheiten erwuchsen und wie viele Zusammenhänge Zwischen der Borrellan- und der Konditorplastik hesonders in der ersten Dälkte des 18. Jahrhunderts hestehen. hinter diesen Blmständen lag es nahe, sich für die Ausführung plastischen korrellanschmuckes Zunächst an den Konditor ru wenden, woraus sich auf einfache ^Veise die Eigenart der wiener hguralen klastik der krühreit erklären läLt. Je nach den Hilfsmitteln, die diesen Mo delleuren rur Verfügung standen, kelen dann ihre krreugnisse Haid hesser, Haid schlechter aus und verändern, r. 8. wenn TXHkormungen nach l^letall- plastiken gemacht werden konnten, ihre stilistische kigenart in auffallender >Veise. Bin interessantes 8tück dieser TXrt ist der dreiseitige, an den kcken mit plastischen Kinder- und Drachenkguren versierte XVasserhehälter der 8ammlung l^Ia^er (Dak. XIV). kr ist in harocken kormen, ähnlich wie ein Ofenmodell aukgehaut und reigt an ^eder seiner drei 8eiten eine Landschaft in 8chwarr- lotmalerei. ändere hieher gehörige 8tücke dieser 8ammlung sind eine 8chale mit Hunten Barockornamenten und einem schokoladehraunen ruhenden TXmor mit goldenen klügeln auk dem Deckel (hlr. 42) sowie andere hereits genannte korrellane, wie die Deckelschale (Kr. 25) und der Linderkrug (Kr. Z7). ^nschlieLend an die korrellane mit plastischem Leiwerk hahen wir nun noch die Oruppe der Kleinporrellane, der «Oalanterien», ru hesprechen. Diese krreugnisse gehören im allgemeinen rum Zierlichsten und Keirvollsten, was die korrellanfahrikation im 18. Jahrhundert geschaffen hat, und auch V^ien ist auf diesem Oehiete nicht rurückgehliehen. Die ganre TXrt der Behandlung solcher Dinge drückt ihnen vielmehr den Oharakter kostharer 8eltenheiten auf. In unserer 8ammlung 6nden wir siehen hiehergehörige 8tücke dieser ^rt, vier Dosen, rwei klakons, einen 8tockknopf und einen kkeikenkopf. Die Dosen (Dak. IX, 56 und XVI, 57 und 61 und Kr. 58) reigen Hunten, kein detail- ') Kunst und Kunstliandverk VII, 8. IZ6 tk.