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Line weitere Kombination hesteht in der Zusammenstellung von Larock- ornamenten mit figuralen Darstellungen in europäischer ^.rt. Dies i8t ohne Zweitel die vornehmste und künstlerisch höchststehende Oattung der vor- kaiserlichen 2eit, jene Oruppe, der die Lahrik die gröüten Lrfolge verdankte und die auch die kostspieligsten Lr^eugnisse die8er keriode in sich schloü. Das ältere Oenre heschränkt sich auf Kinder6guren. Die8e 8ind in einer der /Vt Lottengruhers sehr ähnlichen 'Weise gemalt, 80 da6 8raun geneigt i8t, eine kurre Anwesenheit dieses künstlerisch 80 hochstehenden Dausmalers als Lehrmeister an der 'Wiener Labrik anLUnehmen^) und den lVlaler Jakob Delcbis, de88en 8ignatur er mehrmals, wenn auch nur hei 8chwar2lotmalereien, angetroffen hat, als seinen 8cbüler oder Lortset^er anruseben. In der lat befinden sich in den lVluseen von V7jen und Hin Arbeiten, welche eine solche Annahme rechtfertigen. Diese spielenden, sagenden, schwehenden oder mit Lmblemen verschiedener ^rt versehenen Kinder sind hald mit Hunten Llumenkestons in Lerüebung gehracht, Haid befinden sie sich in von öarock- ornamenten umrahmten Leldern, Haid stehen sie frei im Kaume oder in der Landschaft und die Ornamente riehen sich an den Kand des 6efä6es Zurück. In unserer 8ammlung ist die Leetasse blr. 47 mit dem Lorträtmedaillon einer Dame, das von einem links stehenden Lutto gehalten wird und an das sich heiderseits Hunte Lrucbtgebänge anscblieLen, unzweifelhaft das interessanteste 8tück dieser Oruppe. Die IVlalerei ist ganr im Obarakter Lottengrubers aus- gefübrt und das Leiseitelassen einer TVbsenteilung, ein hei Lottengruber sehr heliehter Vorgang, heseitigt jeden Zweite! an dieser Zuschreibung.^) Im ührigen repräsentieren dieses Oenre blo6 noch rwei kleine Deckelvasen mit geflügelten Lutten, die mit ru den reizvollsten Lrreugnissen der Du La^uier- ^eit gehören (Lak. III, 51). 2!u höchster Vollendung steigert sich diese Ligurenmalerei in hildlichen Darstellungen, die kameenartig in lila- oder purpurvioletten Döner» gemalt und als lVlittelstücke in die Larockornamente lnneingesetrt sind. 2u den hervorragendsten 8tücken dieser Vrt gehört eine Vnbietplatte des Österreichi schen Museums mit einer 8cbäfers2ene. ändere solche lVIittellelder wurden mit mythologischen oder hacchischen Darstellungen, Jagden, 8chlachtenhildern, Watteausrenen und tankenden oder musizierenden Lauern geschmückt und ') Vgl. Isärd. des 8cülesisclrer» Museums tllr Xunstgewerbe und Altertümer 1902. 8. ks- rsurek, IZnsr Lottenßruber, einer der ältesten deutschen korrellanmaler. Vxl. kolnesics-Lrsun, wiener korrellan, 8. 14. VZI. ?2TLureIc, Ißnsr Lottengruber im lalrrk. des ^clilesiscüen Museums für XunstZev/erbe und Altertümer, II. 8d., die ^bdildun^en 8. Z7, 141, 14Z kix. 9 und 8. 148.