Ouquier, Lillement und anderen entnommen und selhst Künstler wie ^Vatteau und Loucher haken gelegentlich ihr Oalent solchem europäischen Lhinesentum rugewendet. In unserer 8ammlung ist namentlich ein Ollientopf, Laf. XIII, ein interessantes 8tück dieser ^rt. Oie Lorrn dieses OekäLes mit seinen vier eckigen Oenkeln, den drei I^laskenfüLen und dem Xackenrand geht auf chi nesische Lronren Zurück, wurde in Lhina und jsapan auf Lorrellan ühertragen, in Europa nachgehildet und hier häutig kür jene 8chalen verwendet, in denen man die Ollia, eine von 8panien nach dem ührigen Europa gekommene Kratt- hrühe aus verschiedenen LIeischsorten, servierte. 8ie erforderte eine eigenartige Xuhereitung und mit Rücksicht darauf war hei groLem Verhrauche, r. L. am wiener Hofe, wo hei Ookhällen und ähnlichen Oelegenheiten diese Ollien- suppe als Kräftigungsmittel gereicht wurde, eine eigene Ollienküche einge richtet. *) Oer Dekor des Ollientopfes der 8ammlung I^Ia^er ist in Lisenrot und 8chwar2lot ausgeführt und ?eigt in fünf kleineren und einer größeren Oar- stellung allerlei 8renen aus dem Verkehr der Europäer mit den (Chinesen. Lin anderes derartiges 8tück ist die groLe 8chüssel mit 8chwarrlotmalerei HIr. 65 mit teetrinkenden (Chinesen. Im engsten ^nschluL an den Imari-Dekor entwickelt sich das Oenre der sogenannten deutschen Llumen — «deutsch» statt europäisch, im Oegensatr ru den «indianischen» Llumen. Oie Llumen werden nicht als LIumenstauden, (Girlanden oder gan^e Xweige verwendet, sie entwickeln sich nicht aus dem Loden heraus oder wachsen scheinhar hinter einem der in japanischen Oärten so heliehten durchlöcherten Lelshlöcke empor, von wo aus sie in Lanken und Xweigen sich üher die OekäLtlächen verhreiten, sondern sind als 8chnitt- hlumen, wie rulällig üher die Lläche verstreut, die sie schmücken sollen. 8ie sind Zugleich gröLer, individueller und mit mehr Kücksicht auf ihre natürliche Erscheinung gezeichnet, wohei aher das Körperlose, Llächenhakte der Zeich nung keineswegs verschwindet. Lesonders charakteristisch für die deutschen Llumen ist die Verwendung der Kose, die im ostasiatischen LIumendekor nicht vorkommt. I^Iit greifharer Deutlichkeit reigt sich der Zusammenhang dieser Oeko- rationsweise mit dem Imari-Oenre hei den korrellanen des Ximmers aus dem Lalais Ouhsk^ im Österreichischen Museum. Hier ist auch hinsichtlich ihrer Verwendung Zwischen deutschen und indianischen Llumen noch kein Onter- schied gemacht. Oelegentlich, wie 2. L. auf den Lustern, erscheinen Heide ^rten neheneinander auf ein und demselhen 8tücke, während der Kamin, das i) Vßl. kolnesics-Lraun, Wiener korrellsn, 8. 109.