Probleme des Leichtbaus im Strebausbau Von Karl-Hermann Seidl, Zwickau-Auerbach Seit der grundlegenden Arbeit von Vogel [1] im Ruhrgebiet über den Arbeitsauf wand des Hauers im Abbau sind auf dem Gebiet des Strebausbaus eine Reihe wichtiger Probleme gelöst worden. Vom Eisernen Bergmann“ der Fa. EickhoEF mit dem Drillingskopfstempel und Schaleisen der Gute-Hoffnung-Hütte bis zum erstmalig vollmechanisierten Streb mit Trepanner und schreitendem Ausbau ist ein beachtlicher Weg zurückgelegt worden. Die Bedingungen, unter denen diese letztgenannten Erfolge erzielt wurden, ent sprechen jedoch bei weitem nicht den schwierigen Bedingungen des sächsischen Stein kohlenbergbaus. Die erzielten Ergebnisse sind für dieses Steinkohlenrevier in den vor liegenden Formen leider nur bedingt anwendbar. Im sächsischen Steinkohlenbergbau wurde bereits vor dem Kriege auf verschiedenen Anlagen in größerem Umfange Stahlausbau in der damals vorherrschenden Form des reinen Ersatzes der Holzstempel durch Stahl angewendet. Verschiedene Ursachen mögen die weitere Verbreitung des Stahlausbaus verhindert haben. Eine ist bestimmt das Wissen um die veraltete Technik des vorhandenen Stahlausbaus. Eine weitere Ursache ist das Fehlen geeigneter Stempellängen, da die vorhandenen Neubaustempel im wesentlichen 2 m-Stempel sind, die für den Einsatz in den meist gebauten Flözen von 2,0—2,1 m Mächtigkeit zu kurz sind und hohe Reparaturquoten bedingen. Eine andere Ursache ist das große Gewicht der Stempel trotz der nicht ausreichenden Länge für die zu bauenden Flöze und die nicht genügende Sicherheit gegen Knicken. Dasselbe gilt für die Strebkappen, deren großes Gewicht noch mehr die physische Leistungs fähigkeit des Hauers beansprucht als das der Stempel, die sowieso von zwei Hauern gestellt werden müssen. Der sächsische Steinkohlenbergbau ist wegen seiner schwierigen geologischen Situa tion einer der größten Nutzholzverbraucher der DDR. Der Holzverbrauch in fm/100 t v. F. liegt wegen der vielen Umbauarbeiten in den Flözstrecken sowie Querschlägen und wegen des zum Schieben neigenden Hangenden der Flöze, das auf die starke Klein tektonik zurückgeführt werden muß, wesentlich höher als in anderen Revieren und führt letzten Endes zu teueren Importen von Nutzhölzern für andere, nicht aus dem eigenen Einschlag zu befriedigende Industriezweige. Da außerdem noch die Mechanisierung am Kohlenstoß als die in menschlicher Hin sicht notwendigste Mechanisierungsaufgabe mit Holzausbau, wie ausländische und eigene Erfahrungen beweisen, nicht möglich ist, muß dem Stahlausbau im Streb mehr Bedeutung als bisher beigemessen werden.