gehe ich mit ihm aber in der Auffassung, die dieses Bild zeigt, daß dicht über dem Flöz der Druck schon wieder auf 100 °/o, also auf Ruhedruck ge sunken ist, und daß die Auswirkungen des Abbaues sich so wenig weit in das Hangende erstrecken. Das würde die Zerklüftungen, die erfahrungsgemäß mindestens 20—30 m hoch in das Hangende und nicht viel weniger tief ins Liegende hineinreichen, nicht erklären. Auch die Kurven dieses Bildes im Bereich des Versatzes entsprechen nicht meinen Beobachtungen im Gebirge. Keinesfalls gibt das Bild Antwort auf die Frage, wo nun eigentlich die Last des Gebirges über dem Abbauraum bleibt. Dieser Frage kommt das andere Bild aus KEGELs Arbeiten, Bild 6, schon etwas näher. KEGEL spricht hier von einem „Scheingewölbe“. Dieses entsteht durch Bie gung und z. T. Bruch der einzelnen Platten unter Bildung Weberscher Hohl räume JF, eines Auflager druckes a und des Durch biegungsdruckes b jeweils auf die tiefere Schicht. In diesem Bilde müssen die Kräfte a sich nach unten Druckkonzentration im Hangenden entstehen muß, während das Gebirge des Kernes innerhalb der Linie a—a entspannt wird. Bei dieser Erklärung kommt aber nur das Gewicht des Gewölbekernes zur Geltung, während m. E. der Hauptdruck durch die Last der über dem entspannten Kern liegenden Ge steinsmassen entstehen muß. In dieser einen Frage kann ich mich KEGELs Auffassung deshalb nicht anschließen, hier muß ich die Gewölbetheorie zu Hilfe nehmen. Bild 6. Scheingewölbe nach KEGEL addieren, woraus in Richtung der Pfeile a eine Daß die Plattentheorie jedoch ihre Berechtigung hat, wenn auch in bestimm ten Grenzen, ergibt sich schon aus der 1928 von mir als „Webersche Welle“ bezeichneten Erscheinung (die sogenannte Druck welle, Glückauf 1928, S. 873). Das Bild 7 zeigt, natürlich stark überhöht, was mit diesem Ausdruck gemeint ist: die Rückwir kung der Schichtenbie gung im Abbaubereich Bild 7. Webersche Welle nach SPACKELER durch eine wellenförmige Verformung der Hangendschichten, und zwar über dem anstehenden Flöz als Folge der Tatsache, daß das Einspannlager über dem Flöz unendlich lang ist und daß damit ein Ausklingen der erzeugten Biegungs momente notwendig ist. Spruth lehnt die Webersche Welle ab mit dem Hinweis, daß sie noch von niemand gesehen sei. Daß man die Biegungserscheinungen am laufenden Streb mit bloßem Auge beobachten könne, habe ich noch niemals be hauptet; die Trompetersche Zone um jede Strecke macht eine solche Beobach tung unmöglich. Auf das Bestehen dieser Verformungen des Gebirges habe ich