Einschalten kann ich an dieser Stelle, daß der erwähnte Holländer GRÜND für Südlimburg, wo der Abbau in beschränkter Teufe unter starkem Deck gebirge umgeht, die Gewölbebildung in Abhängigkeit von dem Verhältnis Deck gebirge zu Karbonüberlagerung brachte und als Erfahrungssatz für diesen Bezirk angab, daß bei Strebbruchbau Gewölbebildung eintritt, wenn dieses Verhält nis <1:6 ist. Bei Versatzbau tritt die Wirkung wesentlich früher ein. Verfestigter Versatz a Profil b. Spannungsdiagramm der Tagesoberftäche Bild 4. Gewölbebildung in großer Teufe nach SPACKELER Zu dem Einwand, daß das Gewölbe mit zuneh mender Spannweite zu sammenbrechen müsse, darf ich auf meine schon 1929 veröffentlichte Ab bildung verweisen (Glück auf 1929, S. 468), auf die auf dem Lütticher Kon greß von MOHR aufmerk sam gemacht wurde, da sie allein die Verhältnisse im Ruhrbergbau erklären könne. Danach bildet sich nach der ersten Haupt druckperiode, d. h. nach Zusammenbruch des Pri märgewölbes, vom Streb zum Versatz ein Tonnengewölbe, aus dem der gleich mäßige Druck auf den Kohlenstoß hervorgeht, weil es bei gleichbleibender Spannweite mit dem Streb mitläuft (Bild 4). 3. Die Plattentheorie wird als allein maßgebende Erklärung der Vor gänge in Deutschland nach dem Tode von STÖCKE von meinem Koll. KEGEL vertreten. Auch in Lüttich war er der Verfechter dieses Gedankens. Wie der Name sagt, üben die Schichten des Hangenden, die sich teils infolge Druckes hö herer Schichten, teils aber auch lediglich durch Eigengewicht durchbiegen, einen Auflagerdruck in den Einspannlagern aus. Das führt zu einer Spannungsver- Zusatz Spannungen >m Flöz Entspannungen am Abbauraum und an schließenden alten Mann Bild 5. „Biegungskämpferfläche“ und Spannungsverteilung am Strebstoß nach KEGEL teilung, wie sie im Bild 5 (Kegel, Gebirgsmechanik, Halle 1950, S. 77, Bild 68) dargestellt ist, wobei, wie die Unterschrift zeigt, ein Zusatzdruck als „Bie gungskämpferdruck“ ent steht. KEGEL gibt darin diesen Zusatzdruck mit max. 250 °/o des Ruhe druckes an. Er geht also mit mir konform in der Erkenntnis, daß der Zu satzdruck erheblich größer als der Ruhedruck anzu nehmen ist. Nicht konform