Verfahrenstechnische Probleme bei katalytischen Mitteldruckprozessen Von Albert Reinhardt, Leipzig Die Ingenieurtechnische Zentralstelle des Kombinates „Otto Grotewohl“ Böhlen wurde von der Staatlichen Plankommission beauftragt, die Planung und Projektie rung eines Erdölverarbeitungswerkes mit einer Kapazität bis 1965 von 4 Mill, t Erd- öl/Jahr durchzuführen. Im allgemeinen werden derartige Raffinerien mit Rohöl destillation, Mitteldruckanlagen und Zusatzanlagen ausgerüstet. Die Mitteldruckanlagen stellen in diesem Rahmen apparativ das Kernstück des Gesamtwerkes dar. Es sind Treibstoffveredlungsanlagen, die bei Temperaturen zwi schen 360 und 520 °C und bei Drücken zwischen 20 und 60 atü unter H 2 -Atmosphäre arbeiten. Der hierzu erforderliche Wasserstoff muß in einer Raffinerie, in der hydrie rende Mitteldruckprozesse ablaufen, bereitgestellt werden. Für ein Erdölverarbeitungswerk ist es ausgeschlossen, ohne Mitteldruckprozesse den jetzigen und künftigen Qualitätsforderungen der Fertigprodukte auch nur an nähernd gerecht zu werden. Für die Projektierung standen der IZ Böhlen auf dem Gebiete der Mitteldruck prozesse Erfahrungen und Versuchsergebnisse der Leunawerke „Walter Ulbricht“ und des Kombinates „Otto Grotewohl“ Böhlen zur Verfügung. Der allgemeinen Forderung Rechnung tragend, daß auch das neu zu errichtende Erdölverarbeitungs werk Schwedt das international übliche Gepräge erhält, d. h. Weltniveau besitzt, sah sich die IZ Böhlen als Projektant veranlaßt, den internationalen Stand in der Verfahrenstechnik und Konstruktion von Mitteldruckanlagen eingehend zu analy sieren. Bei der Festlegung der Technologie der Anlagen war ein genaues Studium über Leistungsfähigkeit des Maschinenbaues, des Meß-, Regler- und Armaturenbaues der DDR vorausgegangen. Durch Ab wägen der genannten für die Planung ein schneidenden Einflußgrößen kommen in Schwedt Mitteldruckanlagen zur Aufstellung, die entgegen den im Ausland in den verschiedensten Variationen betriebenen An lagen einen Prototyp darstellen. Es handelt sich im wesentlichen um Raffinations- und Reformierprozesse sowie um Prozesse zur Isomerisierung von Leichtbenzin und von Xylol. Zur näheren Erläuterung der Mitteldruckanlagen ist ein kurzer Abriß über die technologischen Verknüpfungen am Beispiel Schwedt erforderlich.