78 Diskussion zum Vortrag Tieroff heizers. Die Rohrwandtemperatur ist abhängig von der pro qm und Stunde übertragenen Wärmemenge und von der Innentemperatur des Produktes. Dabei ist die mittlere Wand temperatur entscheidend für die Belastbarkeit der Rohre durch Innendruck, und die innere Wandtemperatur ist maßgebend für die Sicherheit des Materials gegen Wasserstoffangriff. In der L-Forming-Anlage sind im Augenblick noch Materialuntersuchungen im Gange, nach deren Abschluß wir die Belastbarkeit der Rohre festlegen können. Aus dem Gesagten geht hervor, daß man auf jeden Fall in einem Vorheizer Stellen vermeiden sollte, an denen bei hoher Produkttemperatur große Wärmemengen pro qm und Stunde übertragen werden müssen. In weitem Maße kann man diese Forderung bei den kastenförmigen Vorheizern erfüllen. Bei den runden Vorheizern gibt es Stellen, an denen höchste Produkttemperaturen und Höchst werte von Strahlung und Konvektion Zusammenwirken. Das dürften die Stellen am Strahlungs kegel sein, an denen die Rohre in die sogenannte Konvektionszone eintreten. An diesen Stellen liegt bei gegebenem Rohrmaterial die Grenze für die Belastbarkeit des Materials. Man wird also zwangsläufig zu einer geringeren mittleren Wärmebelastung kommen müssen, wenn man einen runden Vorheizer baut gegenüber einem Vorheizer in Kastenform, bei dem solche punktförmigen max. Temperaturbelastungen nicht auftreten. Zur Frage des Strahlungskegels im runden Vorheizer soll noch folgendes gesagt werden. Anläßlich einer Besichtigung in der DEA Raffinerie Heide wurde bekanntgegeben, daß infolge von Materialschwierigkeiten an einem Strahlungskegel eines runden Vorheizers dieser abge schnitten wurde und der Vorheizer mit vollkommen abgestumpftem Kegel wieder in Betrieb genommen wurde. Man hat trotz dieser Maßnahme keine Änderung in der Wärmeleistung oder im sonstigen Verhalten des Vorheizers bemerken können. Es scheint danach, daß dieser Strahlungskegel für die Funktion des Vorheizers nicht die Wirkung hat, die man ihm auf Grund von Überlegungen und Berechnungen zuschreiben müßte. Dipl.-Ing. Mangold, Markkleeberg Wir haben jetzt einige Einwände gehört. Danach ist der allgemein so beliebte Petrochem- Ofen auf den ersten Blick zwar technisch sehr sympathisch, er hat aber auch eine Reihe von Nachteilen, unter anderem den schlechten Wirkungsgrad. Herr Tieroff, mich würde per sönlich noch einmal eine Frage interessieren. Wir haben doch bei den hohen Produkttempe raturen, besonders in der Reforming-Anlage, von max. 530° C, die hier genannt wurden, sehr hohe Abgastemperaturen und damit auch hohe Abwärmeverluste. Wäre es nicht zweckmäßig, die Frage des Abhitzekessels bzw. des Heißölkreislaufes noch einmal aufzuwerfen ? Ing. Tieroff, Zwenkau Die von den Vorrednern gestellten Fragen wurden sinngemäß zusammengefaßt wie folgt beantwortet: 1. Die Bemerkung, daß Rundöfen teurer werden können als Kastenöfen, kann nur bestätigt werden. Durch eingeholte Angebote haben wir eine Übersicht über das Preisniveau der artiger Öfen erhalten. 2. Die doppelreihige Rohranordnung wird wesentlich weniger benutzt als früher. Man ver wendet sie nur dann noch (und das kommt sehr selten vor), wenn die Aufheizung eines empfindlichen Produktes mittels Strahlungswärme durchgeführt wird. Das heiße Produkt wird durch die der Schamottewand zunächstliegende Rohrreihe geschickt, wobei durch die abgeschwächte Aufheizung nicht zu starke Rohrwerkstoffbeanspruchungen usw. eintreten können. Neuerdings vermeidet man diese Methodik, indem man bei einer Rohrreihe eine starke Auflockerung durchführt. 3. Die (zum Teil schon schematisierte) Berechnung von Röhrenöfen erfolgt keineswegs aus schließlich nach der aufgezeigten Methodik. Die nur sehr wenig Zeit beanspruchende Heiz flächenauslegung für Strahlungsheizflächen wird hauptsächlich auf Erfahrungswerten