ten sich in den Kolonnen der Rohöldestillation charakteristische scharfabgetragene Vertiefungen, und zwar speziell dort, wo das Produkt eine hohe Strömungsgeschwin digkeit hat und eine Temperatur von ca. 280 °C vorliegt. Dies war eine Korrosions art, die auf keinen Fall auf den Schwefelangriff zurückgeführt werden konnte. Derungs [4] berichtete 1956 zum ersten Mal ausführlich über diese Naphthen- säurekorrosionen. Er fand, daß das mittlere Molekulargewicht der Naphthensäuren zwischen 200 und 300 und daß ihr Siedepunkt zwischen 140 und 150 °C liegt. Der Hauptanteil der Naphthensäuren wurde im Gasöl und in den leichten Schmierölfrak tionen gefunden. Derungs konnte ferner nachweisen, daß die Naphthensäuren als korrosive Bestandteile interessant werden, wenn die Säurezahl des zu verarbeitenden Rohöles 0,5 mg KOH/g übersteigt. Wie bereits darauf hingewiesen, ist das Korro sionsmaximum bei 280 °C zu erwarten, wobei es unverkennbar mit steigender Strö mungsgeschwindigkeit verschärft wird. Ab 400 bis 480 °C treten keine derartigen Kor rosionen mehr auf, da sich hier die Naphthensäuren zersetzen. Dampf 0.25 as O.75 1 67 0,11 1,95 140 2,8 260 1,5 4,7 340 0,04 4.2 350 0,08 0,71 280 11 300 380 Q03 0,58 -9-- 410 0,03 —5-- 4,60 340 320 365 — 18— . - -17- - 220 210 260 Moleku- largew. d Naph- thensäur 0,50 0,37 Mittleres Destillat ■Schweres Destillat Produktzone Bitumen Einsatzprod Säure - wert Img KOH/g Vakuumanlage Kopfrückfluß- Gasöl Mittl Temp. [°C] Korrosions wert [mm! Jahr} Strömungsge schwindigkeit /m/sj Flüssigk L eichtes Destillat Zirkulierender Rückfluß 23 79- Bild 3. Naplithensäurekorrosionen in einer Vakuumkolonne Im Bild 3 sehen Sie die Korrosionsverteilung in einer ungeschützten Vakuum kolonne, primär hervorgerufen durch den Angriff von Naphthensäuren. Gegen die Naphthensäurekorrosion haben sich austenitische CrNiMo-Stähle aus gezeichnet beständig gezeigt. Aus diesem Grunde wurde auch für die Kolonnen in der Tidewater-Raffinerie dieser Stahl verbreitet eingesetzt. Zu bemerken sei noch, daß unlegiertes Gußeisen und Stähle mit 5% Chrom unter Zusatz von 0,5 Molybdän ca. 15 mal beständiger als unlegierter Stahl sind.