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Donnerstag, -en 17. August 1939 Nr. 1S1 94. Jahrgang MW ÜkMM W WWW ^«ngdei Stockholm. 16. August. Das Abendblatt „Nya Dagügt Allehanda" meldet aus London, dte Nachrichten, nach denen die sowjetrusfischen Paktforderungen auch auf den Fernen Osten ausgedehnt worden feien, würden von »gutunterrrchteten englr- nauf den deutschen «enden in Oberschll den. Kompromiß ausgeschlossen! In seiner großen Reichstagsrede vom 28. April gab der Führer der Welt Kenntnis von einem Vorschlag an die polni sche Regierung, der darauf hinauslief, daß Danzig zum Deut schen Reiche zurückkehre und daß eine Straße und eine Eisen bahnlinie mit exterritorialem Charakter durch den Korridor ge schaffen werde. Als Gegenleistung hatte der Führer das Angebot gemacht, sämtliche wirtschaftlichen Rechte der Polen in Danzig anzuerkennen, ihnen einen Freihafen beliebiger Größe bei völlig freiem Zugang zu sichern, die bestehenden Grenzen zwischen Deutschland und Polen zu akzeptieren und einen fünfundzwan zig Jahre dauernden Nichtangriffspakt mit Polen abzuschlteßen. Darauf ging die polnische Regierung überhaupt nicht ein, sie wollte nur „erwägen", wie Erleichterungen für den Durchgangs verkehr durch den Korridor möglich seien. Die Tatsache dieser Ablehnung wurde vom Führer mit der Feststellung beantwortet, daß das zwischen ihm und dem verstorbenen Marschall Pilsudski geschlossene Abkommen hinfällig geworden und daß sein Angebot nur „einmalig" gewesen sei. Denn mittlerweile hatte sich Polen der Einkreisungsfront angeschlossen und damit gegen Sinn und Wort des Abkommens verstoßen. Die wahnwitzige Kriegshetze Englands und Frankreichs, die dabei immer wieder den polnischen Vasallenstaat vorschickten, hat nun zu den deutsch-italienischen Besprechungen in Salzburg und Berchtesgaden geführt. Die Presse der demokratischen Aggressoren entwickelte darauf mangels anderer Unterlagen die tollsten und ausschweifendsten Phantasien. Seit Sonntag sind in dieser Geistesverwirrung immerhin zwei Richtungen wahrnehmbar, die beide natürlich gänzlich falsch und verlogen sind. Zunächst wurde Ungarn vor Deutschland „gewarnt" und ebenso wie die Balkanstaaten Bulgarien'und Jugoslawien mit einem englischen „Garantierungsangebot" bedacht. Die Ant wort aus Budapest, Sofia und Belgrad lautete geradezu ver nichtend. Dann wurden allerlei Kombinationen aufgetischt, in Salzburg oder in Berchtesgaden sei man zu Kompromissen ge neigt und erstrebe eine Konferenz über Danzig. Demgegenüber können wir versichern, daß solche Konferenz pläne nur in der Phantasie der Londoner und Pariser Skriben ten bestehen, aber in Wirklichkeit einfach deshalb unmöglich sind, weil Deutschland und Italien eine Konferenz über Danzig und den Korridor gar nicht benötigen. Jetzt spricht allein das unbe zweifelbare deutsche Recht auf Danzig und Len unS geraubten Korridor. Die deutsche Ehre erfordert, daß den unhaltbaren Zuständen ein Ende gemacht werden muß. Und in Ehrenfragen gibt es für uns keine Kuhhandelei. Der jetzige absurde Zu stand, daß über das deutsche Danzig und den geraubten Korridor andere Mächte mitzubestimmen hätten oder gar sich als Vor münder aufspielen, wie England und Frankreich, muß und wird ein Ende finden. Damit erledigen sich auch die Sätze, welche die in diesem Falle wohl als Sprachrohr der britischen Regierung anzusehende „Times" sich abgerungen hat und die mit ihrer Mischung auS krampfiger Nervosität, echt englischer Beschränktheit und unvsr- hüllten Drohungen geradezu lächerlich anmuten. Daß wir den Anspruch aus den deutschen Lebcnsraum aufgeben, ausgerechnet den Briten „mehr Vertrauen einflößen" und die Zustände im Protektorat wieder auf die Beneschart zurückschrauben sollen, heißt doch von Deutschland Selbstmord verlangen. Und nach diesem Selbstmord würde Deutschland eingelaben, an einer „Friedenskonferenz" teilzunehmen, auf der nicht die deutschen Kolonien zurückgegeben, sondern die englischen Treuhänder prinzipien angenommen werden sollen, die sich überall in der Welt ja so „vorteilhaft" bewährt haben. Mit solchen Narre teien aber haben wir nichts gemein. Unser Weg ist uns durch die Gebote von Ehre und Recht eindeutig vorgezeichnet. . 'n sind fast alle jungen Deutschen verhaftet worden. Die Zahl der in dte Gefängnisse verbrachten Volks deutschen betragt am Mittwochabend 900-1000. Unter ihnen befinden sich sämtliche Funktionäre der Junadeutschen Partei und der VolkStumSorganisationen, deren Arbeit jetzt völlig lahmgelegt ist. " düngen in Schataukoko am anderen Ende der Hongkonggrenze geplant seien. Der „Daily Telegraph" berichtet, daß 2000 Japaner bereits Schümschun an der Bahnlinie von Kanton nach Hongkong be setzt und daß sie die Absicht hätten, Hongkong völlig vom chine sischen Festland'abzuschneiden. Aus Schanghai meldet das Blatt, es heiße, daß die Japaner die Isolierung der internationalen Niederlassung und der französischen Konzession sowie eine Blockade nach dem Muster von Tientsin vorbereiteten. Nach dem „Daily Herald" rechnet man damit, daß weitere 5000 Mann japan. Truppen in Namtau landen werden. „Daily Ex preß" meldet, daß jeder, der nach Hongkong hinein wolle, durch sucht werde. Zwischen 6 Uhr abends und 6 Uhr morgens sei kein Verkehr gestattet. Die chmesischen Guerillakrieger hätten vor den Japanern die Flucht ergriffen, die unbehelligt Lis Schum- schun Vorgebrungen seien. Die japanischen Truppen hätten 20 Meter von der britischen Grenze ihre Flagge gehißt. Die Lebensmittelpreise seien bereits beträchtlich gestiegen. Bereits 1VOV Deutsche im Gefängnis Kattowitz, 16. August. Nach Meldungen auS Ostoberschlesien hält den ganzen Mittwoch über der Terror der Polen gegen daS Deutschtum weiter an. Die Massenverhaftungen nehmen kein Ende. Ununterbrochen ist die polnische Polizei unterwegs, um Haussuchungen und Verhaftungen vorzunehmen. In ver schiedenen Ortschaften sind fast alle jungen Deutschen verhaftet worden. Die Zahl der in dte Gefängnisse verbrachten Bolks- schen politischen Kreisen bestätigt. Man sei in diesen Kreisen MS Auffassung, daß sich die brittsche-RegierUng bemühen müsse, diesen sowjetrussischen Forderungen nachzukommen, da man andernfalls alle Möglichkeiten verliere, zu einem Ueberein- kommen im Fernen Osten zu gelangen. In französischen politischen und militärischen Kreisen-da gegen — heißt eS in einer von -em gleichen Blatt wiedergegebe- nen Pariser Meldung — beginne man, die Moskauer Verhand lungen trotz allem Eifer um das Zustandebringen einer Militär allianz mit der Sowjetunion jetzt mit gewifsen Bedenken zu betrachten. Man fürchtet, daß die sowetrussischen Forderun gen nach einem militärischen Zusammengehen auch in Ostasien Frankreich, dessen Interessen im Fernen Osten bei weitem nicht so lebenswichtig seren wie die Englands, in einen verhängnis vollen Kampf mit Japan hineinziehen könnten. Weiter fürchtet man, daß sich Japan bei einer Annahme der sowjetrussischen Forderungen durch die Westmächte „noch enger an die Achsen mächte anschließen werde." M Maner vor den Toren Songkongs Schärfe Ueberwachung^des Verkehrs — Unruhe und Besorgnis in London—Man befurchtet auch eine Blockade Schanghais London, 17. Aug. (Eig. Funkm.) Eine Meldung au» Hong- kong, wonach io« Man« jnpaq. Truppen bei Namtau gelan- det find und an der Grenze von Hongkong die japanische Flagge aufgepflaurt haben, hat in London großes Aufsehen erregt und Besorgnis hervyrgerufe», ebenso wie die Erklärung eines japa. «ischen Sprechers, daß eine Blockade Schanghais nachdem Muster von Tientsin jederzeit möglich sei. Die Blätter melden, daß auf britischer Seltelzwer Kompa. nie» Grenzposten bezogen hätten. Ma« befürchtet, daß auch am anderen Ende der Hongkönggeenze japanisch« Truppe« an «an gehen und Hongkong einer scharfen Blockade unterworfen wer. de« wird. „Timer" meldet aus Hongkong, man warte jetzt ab, was die Japaner unternähmen, befürchte aber, baß sie sich für dauernd festsetzea und über Hongkong eine Blockade als politisches Druckmittel verhängen werden. In der Nähe von Bia» »ah seien zahlreiche japanische Schiffe versammelt, was darauf schließe« ließe, daß weitere japanische Truppenlaa. POM-W kau, Haff die arm Frankreichs, Ewtz gemeiner Grunds französischen und englischen Abordnung einer. ettS und den DoWj-trGn anderseits bezüglich Les Ferne« Ostens aufgetaucht. Die ftanzöfischen und englischen Delega- tionSführer hätten Sicher bei ihren Regierungen um neue An. Weisungen «achgesucht. Der SSchWe LrMer Tageblatt surAischofswerda Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsbeztrk Kattowitz, 16. August. Aus allen Ortschaften Ostoberschle. sien» kommen Meldungen über Masienverhaftungen von An gehörigen der deutsch«« Volksgruppe in Ostoberschlesien, die ganz überraschend am Montag, Dienstag und Mittwoch vor- genommen wurden. Allen Verhaftungen gingen umfangreiche Haussuchungen voran, die in der rigorosesten und brutalsten Weise burchatführt wurden. Die Zahl der Verhafteten läßt sich noch nicht annähernd feststellen. Sie dürfte jedoch minbe- stens 350—40» betragen. Darunter befinden sich vor allem Unterführer, Ortsgruptzenleiter, Vorsitzende und Vorstandsmit glieder aller deutschen Organisationen. Die Verhafteten wurden zu einem Teil ins Kattowitzer Gerichtsgefängnis eingeltefert, zum andern Teil in das Innere Polens, u. a. in die berüchtigten Gefängnisse von Tarnow (Klein-Polen) verschleppt. Gleichzeitig wurden die Büros zahlreicher Deutschtums organisationen verschlossen und versiegelt. Ebenso wurden in sämtlichen deutschen Zeitungen OstoLerschlesiens Haussuchungen durchgeführt. In der „Kattowitzer Zeitung" wurden Schrift leitung und Verlag versiegelt. Dagegen ist die Druckerei von dieser Maßnahme verschont geblieben, so daß die Zeitung ver suchen wiE ohne Rücksicht auf den polnischen Druck im be schränkten Umfange zu erscheinen. DaS Schicksal der übrigen Deutschtumsblatter in Ostoberschlesien ist zur Zeit noch unbe kannt. ANkWW WWW WM IN Wen >9 Sie MWWe Italien richtet Lurch seine Presse die erneute Aufforderung an Polen, die Danzig-Frage durch direkte und offene Berhanb- langen mit Berlin zu lösen und die bereits aufS äußerste ge spannte Lage nicht durch hartnäckiges Festhalten an -en von den Einkreisern in London und Paris empfohlenen Gesichts. Punkten bis zur Katastrophe anzusvannen. DaS Urteil der politischen römischen Kreise über oi« Situation nach den Be- sprechungen kn Salzburg und Berchtesgaden lautet kurz: Lösung nur durch Anerkennung des gerechten deutschen An. sPrucheS. Die Mittagsausgaben des „Giornale d'Jtalia" und des „Messaggero" mahnen Polen und die Demokratien. Deutsch- ' land und Italien hätten nichts an ihrer Haltung zu ändern. Im Falle eines Krieges würde Polen unweigerlich von den Verteidigern des deutschen Bodens zermalmt werden. „Nicht Deutschland und Italien, sondern die Demokratien müssen ihre Haltung ändern, wenn der europäische Frieden ge- l rettet werden soll", so schreibt „Messaggero", der m seiner Mit« > tagSausgabe jenen Londoner und Pariser ZweckoptimiSmuS brandmarkt, mit dem man in den demokratischen Hauptstädten in der Stunde der Gefahr der eigene« öffentlichen Meinung vormachen wolle, daß Italien in letzter Stunde eine Bermitt- > lungsaktion unternehmen könnte. Deutschland und Jtalikn - hätten nichts an der von ihnen eingenommenen Haltung zu andern, am wenigsten Italien, daS im Falle eines allgemeinen ! Kriege- wie immer seine Pflicht tun werde. > „Popolo d'Jtalia" schreibt, Polen könne im Konfliktsfalle ouk kerne greifbare Hilfe der Westmächte zählen. waS auch die er» und der Vorsitzende der Gewerkschaft deutscher Arbeiter in Po len, der frühere Abgeordnete Jankowski. Die Grenze geschlossen Mit dem heutigen Tage rst von den Polen der kleine Grenzverkehr vollkommen geschlossen worden. Auf verschiedenen Straßengrenzübergängen ist der Verkehr überhaupt nicht zuge lassen. Die Ein- und Ausreise nach Ostoverschlesien ist zur Zeit noch an den Hauptbahnstrecken möglich. Dre Durchsuchung der verkehrenden Züge erfolgt mit einem Massenaufgebot von Po lizei, die oft in rigorosester Weise vorgeht. Polnischer Aufständischenverband bewaffnet Wie auS zuverlässiger Quelle verlautet, ist der Aufständi. schenverband in den letzten zwei Tagen bewaffnet worden, so -aß mit einem furchtbaren Terror gegenüber wehrlosen Deut, fchen zu rechnen ist. Die Tatsache, daß alle Nachrichtenverbin dungen schon jetzt so gut wie abaeschnitten sind, wirft rin ein deutiges Licht auf da» Vorhaben der Polen. Wehrlose Deutsche als Zwangsarbeiter nach Jnnerpolen verschleppt AuS Tarnowitz wird gemeldet, daß dort, abgesehen von der allgemeinen Verhaftungswelle gegen Volksdeutsche Führer in Polen, noch 4S0 Volksdeutsche Männer, Frauen und sogar Kin der aus Ostoberschlesien und Mittelpolen verhaftet würden, weil sie versucht hatten, angesichts des ungeheuren polnischen Terrors sich auf deutsches Gebiet in Sicherheit zu bringen. Der jüngste Verhaftete zählt erst elf Jahre. Der älteste hat bereits daS 80. Lebensjahr überschritten. Wie verlautet, sollen von die sen die noch arbeitsfähigen Volksdeutschen zu Zwangsarbeiten nach Ostgalizien abgeschoben werden. Die Behandlung der verhafteten Deutschen in de» polni. fchen Gefängnissen spottet jeder Beschreibung. Die Gefangenen werde« in übergroßer Zahl in engen Zelle« zusammengepfercht, von dem polnische« Aufsichtspersonal mißhandelt und den ge meinsten Untersuchunasmrthoben unterworfen. Die verpste. guna kann man schlechthin als ungenießbar bezeichnen. Gleiwitz, 16. August. Die polnischen Grenzbehörde» habe« an einem Teil der ostoberschlefifchen Grenze eine Grenzsperre veranlaßt. Es handelt sich dabei um eine ausgesprochene Terror. Maßnahme gegenüber de« Tausenden von vstoderschlesiern, die fett Jahren auf den dentschen Gruden in Oberschlesien »rot und Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten PHP?."?!' DNIIImonnII, 8 d» »MI MUllmUMN „ Ps. Iwsi-, ,, bil den»oitchNftm d«8Meeder«»d«dvlis»«»«rfichast«nfirnch«, find A» Igüß -OWm OßWOO -Et -M VrrtE-s mm» Amplvch ans Lmmm- Nr Aelmn- OHM FvMWyiWß Ns «rvchsPtMts. Stadt-lrskoal- Lischoksverda Ar. >64 - Druck «ad Verlag vea Friedrich StMtz v> Dischossvtlda. Der Sächsische Erzähler ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Bautzen und der Bürgermeister zu Bischofswerda und Neukirch (Lausitz) behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält ferner die Bekanntmachungen des Finanzamts zu Bischofswerda und anderer Behörden. MWMlMMN II MM Zwischen -er französtschen und englischen Abordnung einerseits und den Sowjet- rufsen anderseits „ W Hlgerttür Aorrrnier meldet aus Motz, ee «ilWrtschen «Eerr^ etrußlands zur Aufstellung all. amrneaarbett zwischen den drei seien Meinungsverschiebenhei. b englischen Abordnung einer, rnen