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Der sächsische Erzähler : 29.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193907294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19390729
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19390729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-29
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 29.07.1939
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> Wer-en Sie flch der Annehmlichkett bewußt, perM'gepflegte Wäsche z« tragen - zum gepflegten Körper gehört pM gepflegte Leibwäsche! mit der die r Unter « herrschenden anaebllch v <Mern unl Robe«, Nachdem rruppknMe rrsteigen ko« Zenen Sehest irnpp Ltt i lußerst schw Die alpine j bei um ein« »Roßkuppenk Kletterfahrje matt 1»L5 w Reuyork, kürzlich den 8 East Rioer a» B«t eine» vi« genehmigt- <1 unter der G« Broovyn fil-i von »llwovuN binden. DK v 17S Millionen York in Zukui uni« dem Hu Pase«, i ver-astet- Eisenvahnan Bentschener Eisenbahnbe haben, War ber AmtSspr er Gin Dl tet, hat Ml mit .Grobh aufhin die GerichtSaefäi Wilde bis z> M Durch - Tesche«, scheS Bruder! geben ihre lofigkeit ger Grund des Mars antwortet nicht! Amerika ersuchte funkeutelegravhlsch um Beitritt zur Ein- krelfung — ASA.-IVehrmacht unterstützte fehtgeschtagene Surzwellenversuche Neuyork, 29. Juli. (E. F.) Erschreckt durch lüe Bekanntschaft mit dem Planeten Mar, vom letzten Herbst, al, der Theaterdlrekior Orson Welle, in seinem RnndfunkhSrsplel einen Einfall kriegerischer Marsbewohner in New Jersey sHlderte, versuchte Amerika wShread der Mar,nähe am Donnerskag mit dem Nachbarplaneten durch Radio- signale in Verbindung zu treten. Diese Versuche nmrde« von der Annkflallon de, benachbarte« Baldwin unternommen, wo 40 Surz- wellenempfänger und -sender ausgestellt «vordeu waren. Zunächst lauschten 40 Man« vergeblich auf Aunkfignale vom Mai». Danach sandten sie nach internationalem Brauch zwei bl, acht Sekunden währende Radiosignale in Gestalt dreier Sprüche, wse mau in unter richteten Kreisen Hörle, ist der Zweck der angestrengten Arbeit: 1. Fest stellung, welcher Art die Lebewesen auf dem Mar, seien, 2. Klärung ihrer Einstellung zu Amerika und der Demokratie, 3. versuch zu einem Kontakt bezüglich der wahre« Interesten aller lm Weltall lebenden Geschöpfe. Die Funkstation« d« Slgnalkorp, der Vundeoarmw «ad de, Bunde«marine unterstützten da, Unternehmen, indem sie, um die Arbeiten nicht zu stören, ihren Betrieb stillegkea und schwiegen. Der Mar, lat inde, da, gleiche. , ArumäNl" i Häuptlinge, ral Rondon ' 's'. 7« Wie-t ? «iv ke ! Zelt landete M^a»G i^ ist ! für den süd Großflugzeu früh jnBe, Geaensatzzr aleichenBÜ durch kurze! rstSleate, tm Grundlage, durchgeführt tän Eraml rkna, OS Stein unl aSendfrM i - Benievke orDentltche k schnittsgescht der ZuverW Mittel Lekr Stunde. Di fübxt^wird deft Namen bei dem Aufbau regionaler Organisationen deS „Informations ministeriums" mitzuarbeiten. - „Musterhafte Lügenschlagzetteu" Lrkennluisse ein« Labourabgeordnelen — Anletfkäaks- sekrelSr Butter über -en Mechanismus -er Einkreisungs propaganda London, 28. Juli. Im Zusammenhang mit den Ausführungen des Innenministers Hoare über die Tätigkeit des britischen Propaganda amtes forderte der Regierungs-Labourabgeordnete Markham eine stärkere Ausübung der Pressezensur» er sei der Ansicht, so erklärte Markham, daß man sofort Maßnahmen ergreifen müsse, um einen ge wissen Teil der britischen Presse an der Verwendung von Panik er- regenden Schlagzeilen zu hindern, die offensichtlich unwahr seien und einfach nicht berichtigt würden. Man habe noch kürzlich einige Fälle erlebt, in denen geradezu musterhafte Lügenschlagzeilen benutzt wor den seien. Ein derartiges Verhalten eines Teile, her Presse bringe die Gefahr mit sich, daß die Völker in der ganzen Welt zu der Ansicht kämen, daß die „volkstümliche britische Presse" absolut unzuverlässig sei und daß die Herausgeber dieser Blätter keinen Sinn für Wahrheit oder Anstand hätten. Unterstaafssekretär" Butler, stellt«'im Anschluß att die Aussprache fest, daß die Schaffung und die zukünftig« Arbeit des „Schatten- Jnformationsministeriums" und der Auslandnachrichtenabteilung des Londoner Außenamts im Unterhaus eine „günstige Aufnahme" gefun den hätten. Man brauche in der Tat „neue Methoden der Diploma tie". Butler stellte noch einmal ausdrücklich fest, daß zwischen !dem Provagändaamt und der Presse zwar «ine engere Fühlungnahme Platz greisen solle, daß dagegen von Eingriffe« „keine Rede sein könne. Wetter teilte Butler Mit, daß etwa 18 Presseattaches bel den britischen auswärtigen Missionen tätig seien und daß beabsichtigt sei, ihr Tätig keitsfeld noch auszudehnen. Aufgabe der Presseattaches werde es sein, die vom Propatzandaamt aus allen Regierungsabtellungen zusamMen- gestellten Nachrichten im Ausland« zu verbreiten. Zu den bereits be- stehenden, britischen Aulturinstitutionen im Ausland« würden neue in Athen, Saloniki, Kairo, Alexandria, Maltas Lissabon und Bukarest hinzukommen. Auf eine Zwischenfrage erwiderte Butter, daß man die Errichtung eines Instituts in ANkara im Mae behalten wolle. Der britische Rundfunk sendet zur Zeit acht fremdsprachige Nachrich tendienste, deren Ausdehnung insbesondere üUf Einige mitteleuropä ische Lander" zur Zeit erwogen wtrbe. Serie Mtzr m yea MMiMel Ais-W Lin nationaler Tscheche fragt ihn: Warum unterschlug London eine wichtige Unterredung über die Lösung -er tschechischen Arage ohne England? Prag, 28. Juls. In der tschechischen nationalen Zeitung „Alaska" veröffentlicht Dr. Johann Pechacek eine« offenen Brief an den sattsam bekannten britischen „Propagandisten" King-Hall. (Dr. Pechacek ist Mitglied de» Hauptausjchusfe« der tschechischen Rationalen Gemein- In dem Schreiben heißt er unter anderem: „Wir nationalen Tschechen wissen von Ihren Briefen an da» deutsch« Volk. Wir haben auch von Ihnen und bon diesen Briefen in den Zeitungen gelesen und im Rundfunk gehört (in allen Sprachen ustd in allen'Sendern). Was Ihnen von deutscher Sette geantwortet wurde, wissen wir «benfäll». Mr erinnern daran, Herr King-Hall, nur al» Beweis besten, daß wir alle» beachten und daß wir gut unterrichtet sind: Wir verfolgen die Meldungen dir englischen Blätter und Eendfftatlonen sehr aufmerk sam, obwohl e» heißt, daß un» Tschechen all« RUndfunkempfang«ppa- von den Wächtern mißhandelt tvorden find. Dtewächter,seien von den Gefangenen angegriffen worden. Die Wachter hätten dann von der Schußwaffe Gebrauch gemacht und drei Gefangene verllcht. „News Chronicle" meldet aus Kalkutta, daß inSgemmt 89 politische Gefangene bereits seit dem 7. Juli im Hungerstreik stünden. DaS Blatt gibt jedoch nicht an, um welches Gefängnis eS sich handelt. Die polnische Kredituot Schon da- nicht sehr günstige Ergebnis der Luftabwebran- lejhe, die nur etwa 34 v. H. Ker ursprünglich vorgesehenen Summe einbrachte, zeigte sehr deutlich die Ueberbeanspruchung des polnischen Kapitalmarktes. Die sonstigen Kreditopexationcn det Regierung haben die Lage nur noch verschlechtert. Heute ist es in Polen kaum mehr möglich, Kredite zu bekommen. Im Ergebnis führte daS schon sehr oft zu großen Schwierigkeiten, sogar auf dem besonders wichtigen Gebiet Ker Exportvoriinan- zierung. Sehr deutlich wird aber die innere Kreditnot Polen- von der Statistik der Wechselproteste ausgezeigt. Das Jahr 1930 war der Höhepunkt der polnischen Wirtschaftskrise. Damals wurden insgesamt S 526 000 Wechsel für die Gesamtsumme von 1366 Millionen Zlotv protestiert. In den folgenden Jahren bes serten sich dann die Verhältnisse merklich. 1938 zählte man nur noch 1,7 Millionen protestierter Wechsel für etwa 210 Millio nen Zloty. Seitdem nun Polen die Kriegshetze betreibt und der EtnkreisungSfront beigetreten ist, verschlechtern sich die Verhält nisse zusehends, so daß bei anhaltender Entwicklung noch in diesem Jahr mit einer Rekordwiederholung gerechnet werden kann. Während z. B. die Zahl der protestierten Wechsel im Mai deS vergangenen JahreS 184 840 betrug, waren eS im Mai dieses Jahres 317 219. Und auch schon im Avril zählte man in Polen 268334 protestierte Wechsel. Da in Polen der gesamte Handelsverkehr vorwiegend auf dem Wechselgeschäft aufgebaut ist, kann man sich unschwer vorstellen, welche Folgen eine der artige Entwicklung nach sich ziehen muß, besonders wenn man noK^berücksichtigt, daß sich die wirtschaftliche Lage von Woche zu Woche verschlechtert. Die ungeheure Kreditnot und die Sil- beraelbhamsterei zeigen jedenfalls deutlich genug, daß die pol nische Wirtschaft einer schweren Krise entgegengeyt. Denn auch die demokratischen Kredite, und wenn sie noch so hoch ausfielen, können kaum die überspitzten wirtschaftlichen Anforderungen des polnischen Staates befriedigen. KMMs SMelMüse im KWill - 7 Den modernsten Anforderungen eines Kriege« '' nicht gewachsen Frankreichs Handelsmarine bat im Kriegsfall nicht nur die Kriegsmarine aktiv durch Abtretung geeigneter Schiffe zu un- tersÄtzen, sondern neben der Fortführung der Versorgung, des Laiches namentlich mit kriegswichtigen Produkten die Brücke zu «tt Ueberseebesitzungen für den Nachschub an. farbigen Re serven zu bilden. Die meisten schwarzen Soldaten wird Frayk- reiLauch künftig, aüS Zentralafrika beziehen. In einem Krieg, der Italien als Gegner Frankreichs sieht, wird man kaum nen nenswerte Truppettmassett über das Mittelmeer hinweg beför ¬ dern oder bon der Westküste Afrikas nach südfranzösischen Häfen verschiffen. In der „Revue de» deux MondeS" wi» nun auseinandergesetzt, daß die Handelsmarine kaum in der Lage sein wird, die farbigen Reserven in großen Mengen und mit großer Schnelligkeit aus Afrika heranruschaffen. Denn die Han- kelSflotte fft pon Millionen Tonnen bei Kriegsende auf rund 2Z Millionen Tonnen zusammengeschrumvst. Ettt seit 1937 ist ein langsames, aber überaus schwaches Ansteigen der neuen Tonnage zu verzeichnen. Aber auch tm letzten Viertel de» Jahre» 1937 lief kein Schiff von Stapel Mbe 1937 waren mehr als 25 Prozent aller Schiffe über 20 Jahre a l t, entsprechend ist natürlich auch die Geschwindigkeit, die nicht mehr den neuzeitlichen Anforderungen entspricht. Schnelle Schiffe braucht aber der Nachschub der Armee. „Normandie" und „Ile de France" scheiden nach dem erwähnten Blatt aU Truppentransporter auS. ES werden dann acht geeignete Schiffe genannt, die aber nur für daS MittelMeer «Frage kommen. Für den Atlantik'sind sie nicht brauchbar. Nur em Schiff fti zweckmäßig, die ,.Pasteur", die aber noch im Bau ist. Sie soll eine Geschwindigkeit von 25 Seemeilen erhalten und mehrere tausend Mann an Bord nehmen können. Dieses Schiff brauchte aber bei Benutzung der Strecke Dakar-Brest einen Monat, um ein Armeekorps heranschaffen zu können. — Diese Darlegungen zeigen einen übertriebenen Pessimismus, denn im Ernstfall wird man auch die Mittelmeerschiffe auf dem Atlan tik fahren lassen und die LuxrtSschiffe vom Schlage der „Nor mandie" heranziehen. AuS den Darlegungen geht aber doch her vor. daß auch Frankreichs Handelsmarine den modernsten An forderungen eines Krieges nicht meh^ .gewachsen ist, ein Grund mehr für die Franzosen, „Freundschaften" mit. anderen Staa ten zu schließen, um im geeigneten Augenblick deren Einrich tungen in den eigenen Dienst stellen zu können. -es l Hamburg schall Görin, seiner Bestch und den Ka Hermann G Kaiser-Wilhi Rendsburg überzeugtes arbeiten' am Das Mi entrvtt rsmy«r, Rede Dr. Go e«r auiländff Zeit««, „Tler «ehnülch die i beMcknmgeu drück« t-btt st deutsch« Run Sine «t, abgenommen wurden, wir erst«« un, trotzdem des unbe schränkten Abdören, aller Nachricht« au, dem Archer, ob nun zu uns oder zum Weltaewifsen Ihr trocken berechnend«, England spricht. Des- hach müssen wir ost über di« Naivität der ausländischen Sendestatio- nea und über Sie sechst lächeln, wenn Sie diesen Nachrichten Glauben schenken. Un, scheint «» daß die, der Fall ist, wenn Sie diese allzu stark unterstreichen. Wir wundern un, nicht über Sie, Herr King- Hall, daß Sie so schlecht über viel« Angelegenheiten unterrichtet sind, di» uns direkt ongehen und di« un, näherliegen al. Ihnen. Sie sind Engländer und fitz« doch oben auf Ihrer Insel. Aber Ihr solltet wohl darüber unterrichtet sein, was in Eurem eigenen Land« vorgeht. Klären Sie un, aus, warum dte englischen Zeitungen den englischen Lesern da» erst« Interview verschwiegen haben, da, der Stellvertreter de, Ministerpräsidenten (Havelka) dem Vertreter Ihr«, eigenen größ- ten Nachrichtenbüros gewährt hat. Zn diese« Interview ist nämlich von de« Ende de, Abenteuer» die Rede, de» für unser Volk da, verderb« bedeuten solle. L» ist darin davon die Rede, daß wir da. Probt«» zwischen ou, uud den Di« Erklärung unsere, stellvertretend« Ministerpräsidenten ist ei» positiver Beitrag zur Erhaltung d«, Frieden,. Warum verschweigt demnach Ihr« Presse den englischen Lesern diese, Interview? Oder hüt sich di« Lage der englischen Politik geändert, die di« Ehr« so vieler Völk« für ihre selbstsüchtigen Ziel« zu opfern vermocht«? Sie, Herr Kina-Hall, können un, sicherlich viel Aufklärung geben und Ihr« Presse und die englisch« Ehre rttnwaschen. Unsere Augen werden Ihre Presse verfolg« und unsere Ohren den Nachrichten Ihre» Rund- funk» lauschen. Arten Sie versichert, daß wir Mannhaftigkeit respek tieren «erden, wir haben aber kein« Lust mehr, un« aus Hinterhältig keiten einzulassen." Sn Ski« ln M MN WM DaS Antt-Srengesetz in Kraft getreten Loubon, 28. Juli. DaS Oberhaus nahm am Freitag in zweiter und dritter Lesung da» Antt-Jrengesetz an. Er- ztehungSmintster Earl de la Warr, der namen» der Regierung sprach, führte zur Begründung auS, baß bisher 180 Attentate zu verzeichnen seien, durch die ein Schaben angerichtet worden sei, der in die Millionen gehe. Zwei Personen seien getötet und 73 mehr oder weniger schwer verletzt worden. ES sei schön schlimm genug, wenn derartige Vorfälle sich jetzt ereigneten und man könnte sich Vorsteven, waS erst im Falle eine- Krieges ge schahen würde. . Nflchdem das Unterhaus daraufhin umgehend die gering fügigen Abänderungsvorschläge de» Oberhauses angenommen hatte, ist daS Gesetz vom König unterzeichnet worben und da mit in Kraft getreten. , , USA.-Hauplquartier der Iren gibt Auskunft — Befehl an da» Expeditionskorps, Menschenleben zu schone« Die «New Äork Sun" veröffentlicht eine aufsehenerregende Unterredung mit dem amerikanischen Hauptquartier der Iri schen Republikanischen Armee. Laß bei dem Bombenanschlag auf dem Bahnhof KingS Croß in London auch ein Menschen« leben zu beklagen war, sei ein bedauerlicher Unfall. Die einzel nen Soldaten deS Irischen Expeditionskorps der Irischen Re publikanischen Armee in England führten ihre Aufgabe unter verstärkter, persönlicher Gefahr durch, da sie den strengen Be fehl hätten, Menschenleben zu schonen. Obwohl bisher rund 150 Bombenanschläge mit einem Sachschaden von über 20 Mil- lionen Schilling durchgef-hrt worden seien, hätten nur zwei Engländer das Leben «»gebüßt. Dies sei ein erstaunlicher Be weis für die von irischer Seite geübte Disziplin. Dieser Scho- nungsbefehl gelte allerdings nur so lange, wie England sich Nicht, an irischen Gefangene» vergreife. Alle bisher gesammel ten Erfahrungen würden unschätzbar sein, sobald sich Englands Schwierigkeiten weiter vergrößerten. Die Mobilisierung großer englischer Polizeistreitkräfte, die Aufschiebung aller UrlaiHZM -ie Beamten von Scotland Narb, die ständige Überwachung aller lebenswichtigen Betriebe, die Vermehrung der allgemeinen Panik und Hysterie unter der Bevölkerung seien deutliche Be weise, daß die Iren sich ihrem Ziele näherten. Zeit «I Zu» le Sttlest Da» Ausnahmegesetz gegen verdächtige Iren, das also am Freitagnachmltt-g in Kraft getreten ist, hat in ganz England eine umfangreiche Jagd nach Berdächtigen auSgtlöst. Scotland Bard gab an seine Abteilungen über Polizei rundfunk die Anweisung zum Einsatz der Suchkolonnen, worauf die Polizeistreitkräfte sofort mit einer systematischen Suche be gannen. Diese erstreckte sich nicht nur auf die Wohnungen von Verdächtigen, die der Polizei bekannt waren„ sondern auch auf deren Arbeitsplätze. Innerhalb weniger Stunden erfolgten Dutzende von Festnahmen. Die Verhafteten wurden der Polizei vorgeführt, um die in dem Gesetz vorgesehene Registerpflicht zu erfüllen. Insbesondere werden.Photographien und Fingerab drücke verdächtiger Iren genommen. ^ Mne große Anzahl Iren ist bereit» auS. Großbritannien geflüchtet, um sich dem Zugriff der Polizei zu entziehen. Iren, die im Verdacht stehen, mit der IRA. .zusammenzuarbeiten, sollen aus Zerstörern nach Dublin abgeschoLen werden. Wie es heißt, sollen bereits 100 Personen für die soforttge Deportation vörgemerkt sein. Die Häfen werben weiter streng bewacht, um die Zuwanderung ober Rückwanderung der Verdächtigen zu verhindern. Anti-Jrengesetz sofort gegen 3V Iren angewandt Auf Grund deS neuen Gesetzes zur Verhinderung von Gewalttätigkeiten hat der Innenminister bereits am Freitag, wenige Stunden, nachdem kas Gesetz in Kraft getreten war, 30 Falle von verdächtigen Iren untersucht und bereits Aus weisungsbefehle gegen acht Iren unterzeichnet. Hoare unterzeichnete bereits IS Ausweisungsbefehle Fliehende Iren belagern «beadschnellzug nach Dublin London, 29. Juli? Innenminister Hoare machte, wie be richtet, bereits eine halbe Stunde näch Unterzeichnung des JRA.-TerroristengesetzeS durch den König von seinen neuen Vollmacht« Gebrauch. Er unterzeichnete noch im Laufe deS Freitags Ausweisungsbefehle gegen 19 führende Mitglieder der IRA. in England. Einer der auSgewiesenen Iren hat bereits am Freitagabend London verlassen. Sieben ankere wurden ins GefängniSgevracht, da sie Einspruch erhoben hätten. Der Abendschnellzug von London nach. Irland war von stiebenden Iren derart belagert, Latz der Verkehr Lurch zwei NaGüge erweitert wettren.mußte. Zahlreiche Polizeiinspektoren durchsuchten sämtliche Koffer der Reisenom; Verhaftungen wurden jedoch nicht vorgenommen. UnterLe» tauchte.daS Gerücht auf, daß der Führer der IRA., Sean. Ruffell, sich in London auMlte, uwb Scotland Hard jetzt etftig bemüht sei, ihn aufzuschüren. , . Gin englisches Ministerium für Lügenmeldungen Btinlsterium für Einkreisungspropaganda — Eine Erklärung Hoare» im Unterhaus — Das Erbe von Borlhcliffe — Wiederauferstehung de« Märchens von den „abgehackten Kinderhänden?- ! Loydon, 28. Juli. Im Unterhaus gab Innenminister Sir Samuel Hoare am Freitag eine ins einzelne gehende Erklärung über die Pläne für den Einsatz eine» „Jnformatia^Smlni- steriü«»" im Kriegsfälle bekanut, das alle« Anschein nach Lazu bestimmt ist, in einem kommenden Kriege d«M Erve cheS verüchtig. ten Greuel- und LÜgenfabrikanten Lord Northrliffe anzutreten. M erklärte u. a„ baß ein derartiges „JnformationSmini- sterium" (das-in Wahrheit richtiger als „Ministerium für Gin- kreisüntzspropaganda" bezeichnet werben könnte) im Kriege un ter der direkten verantwortlichen Leitung eines JnförMattoNs- minssters eingesetzt werden würde. Außerdem habe däS'Außen- amiHeitze PropägändaaÜteilung geschaffen^ Was man jetzt ver suche, so meinte der Minister naiv, sei, die britische Kultür im Auslande zu propagieren und Aufklärung über die britische Politik zu verbreiten. Zweitens aber versuche man be reits in Friedenszeiten, ein Gerippe für das „Jnformationsmini- sterium" zu schaffen. Dieses Ministerium würde im Kriegsfälle das Zentrum für Informationen (lies: Lügemnelhungen) so wohl in England wie in Uebersee werden, womit alle-Voraus setzungen gegeben sein dürften, daß die „abgehackten Kinder hände" und andere Greuelrequifiten der britischen Weltkriegs propaganda fröhliche Wiederauferstehung feiern. Im Haushalt seien 10 000 Pfund (etwa 120 000 RM.) für einen zusätzlichen Stab vorgesehen, den das Außenämt hierzu benötige. 10Ü000 Pfund (etwa 1200 000 RM.) seien für die Verbreitung von Ver öffentlichungen auf den: Gebiete der Literatur und deS FilmS im Auslande vorgesehen, ferner für Besuche von Ausländern in England und von Engländern im Ausland. 150000 Pfund wür den für das Propagandainstitut des „British CouNcil" bereit- gestelft. H»>are ging dann auf die Vorbereitungen für . den Aufbau des „Änformationsministeriums" für den Kriegsfall «in. Wäh rend der letzten Monate habe man bereits verschiedene Füh- lungimhmen auch mit dem Auslande ausgenommen und eine ganze Reihe von „Sachverständigen" eingestellt, die „besondere Untersuchungen" anstellen sollten, über deren dunkle Zwecke sich Hoare vorsichtshalber nicht auslieh. Was die innere englische Front anlange, so habe man die Fühlungnahme zu den verschie densten Organisationen sowie zur Presse hergestevt. Hoare fuhr fort, daß man baldmöglichst aus den Erfahrun- gxn des Weltkrieges zu lernen suche. Er werbe dabei aufs wert vollste durch den früheren Sekretär der Kriegsabteilung unters stützt. Zweifellos werde man, so verkündete der Minister iü Verleugnung der vielgepriesenen demokratischen Traditionen, nicht ohne Pressezensur auskommen, die gemeinsam von dem Jnsormationsministerium und der Presse auSgeübt werden solle. Das gleiche gelte für die Filme. Man habe zu den Vertretern der Filmindustrie Verbindungen angeknüpft, um die Herstellung von Filmen sicherzustellen, wie man sie in Kriegszeiten brauchen werde, (i) Weiter müsse eine enge Zusammenttrheit »wischen „Jnsormationsministerium" und Rundfunk bestehen, womit offenbar eine Verstärkung der schon jetzt vom britischen Rundfunk betriebenen Lügenagitätion bezweckt werden soll. Hoare erklärte schließlich, daß er bereits an die Vorsitzenden der Parteien herangetreten sei, um sie zu ersuchen, vor allem
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