Für die Kosten der Verdichterstation wurde als Erfahrungswert eine Relation — bezogen auf die installierte Leistung — verwendet, und zwar: 1 kW = 500 DM . Bei dem Versuch, sich einen Überblick über die Arbeitsproduktivität des Ferngas transportes zu verschaffen, wurden der Rechnung die Annahmen zugrunde gelegt, daß pro 100 km Leitungslänge 3 Arbeitskräfte für die Wartung und Instandhaltung der Leitung und pro Verdichterstation 50 Arbeitskräfte (3-schichtiger Betrieb) be nötigt werden. Die Arbeitsproduktivität wurde als Verhältnis der Anzahl der Arbeitskräfte zur transportierten Menge definiert. Bild 10 zeigt die mit zunehmender Transportent fernung fallende Tendenz der Arbeitsproduktivität. Zum Schluß sei noch auf den Substanzverlust beim Ferngastransport eingegangen. An sich treten beim Transport von Gas in einer druckfest verschweißten Leitung keine Verluste auf. Meßverluste infolge Außerachtlassung des Feuchtigkeits gehaltes, des Barometerstandes oder anderer Faktoren sind keine echten Verluste. Nimmt man jedoch an, daß Gas als Antriebsenergie für die Verdichterstationen be nutzt und ein Teil der Fördermenge abgezweigt und in den Gasmotoren verbraucht wird, tritt mit zunehmender Transportentfernung eine Verringerung der Fördermenge ein. Um sich einen Überblick über die Größenordnung des für die Verdichtung er forderlichen Gasanteiles zu verschaffen, wurde wiederum eine vereinfachende Rela tion aufgestellt. Setzt man die elektrische Arbeitseinheit von 1 kWh gleich 0,5 Nm 3 Stadtgas oder 0,4 Nm 3 Erdgas, so erhält man den in Bild 11 dargestellten Mengen anteil, der für die Verdichtung erforderlich ist. Literatur [1] Wenger, E.: Die Gasfortleitung in der Großgasversorgung. GWF 82 (1939) 4, S. 53. [2] Herning, F.: Stoffströme in Rohrleitungen. Deutscher Ingenieur-Verlag GmbH, Düssel dorf, 1. Auflage 1954. [3] Paschke, K.: Untersuchung über die Wirtschaftlichkeit von Gasfernleitungen. GWF 98 (1957) 41, S. 1025. Diskussion Prof. Dr.-Ing. Gruson, Freiberg (Sa.): Herr Burow geht in seinen Darstellungen davon aus, daß wir einen gleichmäßigen Gas strom transportieren. Wir müssen aber in der ganzen Entwicklung mit einer wesentlichen Winterbelastung rechnen, d. h. mit erheblichen Spitzen bis zu einem Verhältnis von 1:2 und darüber. Für weitere Entfernungen bei Versorgung von einer Zentrale aus ist nicht ganz klar, ob man bei der Deckung des Spitzenbedarfs nicht schon in die ungünstigen Äste der Kurve hineinkommt und ob nicht bei einem gegebenen Leitungsdurchmesser sich die Transport kosten und damit die für die Kompressoren zu installierenden Leistungen wesentlich erhöhen. Als zweites eine technische Frage. In dem einen Bild hatten Sie bei Betrachtung der Strö mungseigenschaften von Kokereigas, Stadtgas und Erdgas das Kokereigas etwas benach teiligt. Dagegen ist zu sagen, daß das Kokereigas durch den hohen Wasserstoffgehalt und durch das niedrige spezifische Gewicht strömungstechnisch außerordentlich günstig ist. Ich möchte annehmen, daß der jetzige Zustand des noch stark kohlendioxydhaltigen Lauchhammergases dieser Rechnung zugrunde gelegt ist.