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Dt«s« Steigerung kommt nicht nur auf da» Santo -er Frauen, di« sich in diesem Jahr« «rstmälla beteiligen können, sondern auch di« Hahlen der Männer haben sich erhöht. Im Bau Sachsen meldeten sich bisher »78 Betriebe mit 127 SOS Männern sowie 51» Betrieb« mit 27318 Frauen. Das sind natürlich noch keine endgültigen Zahlen, da der Spvrtappell esst Ende September beendet sein muß, und di« Betrieb« sich erst 14 Lag« vor der beabsichtigten Austragung der Kämpf« zu melden brauchen. E, ist also noch mit einer bedeutenden Erhöhung der Teilnehmerziffern zu rechnen. All«, tu allem genommen, wird der Spvrtappell der Betrieb« auch in diesem Jahr« seinen Zweck erfüllen, di« schaffenden Men schen auf breitester Basis für di, sportliche Betätigung zu akti vieren. Willst Du zur Schutzpolizei? Einstellung-Möglichkeiten für auäfchetdenbr WehrmachtS» an gehörige Den zum Kerbst nach einer Dienstzeit von zwei bis fünf Jahren ausscheidenden Angehörigen der Wehrmacht biet« sich Belegenheit, »um 1. Oktober oder 1. November als Wacht* merster eingestellt »u werden. Boraeschrievenes H ö ch st alter am Tage der Einstellung vollendetes 24. LebenSiahr für 2jiihrig Gediente, 25. für drei jährig Gebiente, 26. für 4jahrig Gediente, 27. für Sjahrig Ge diente. Die Bewerber müssen in Ehren auSgeschieden und auch ledig sein. Bedingung für die Einstellung ist eine Mindest- ko^ve^aröße von 1,70 Meter, Sei besonderer sonstiger Eignung Merkblätter, aus denen alles Weitere ersichtlich ist, können bei den Wehrmachtsdienststellen empfangen werden. Obersriedersdorf, 8. Juni. Rüpelhafte Verfälschungen alte« Brauchtums leisteten sich einige Uebevmüttge bei einem Polterabend. Es ist in der Oberlausitz Sitte, vor ber Hoch- -eit eines befreundeten Paares Tontöpfe und Glasscherben vor -le Tür des SochzeitShauseS zu werfen. Damit begnüg, ten sich die »Freunde" diesmal aber nicht. Sie warfen viel mehr mehrere Wäschepfähle und Stützen in die Spree, er brachen einen verschlossenen Schuppen, weil sie eine Leiter brauchten, beschädigten im Garten eines Nachbarn den Flie der und streuten in das auf ber Wiese liegende Grünfutter Grammophonnadeln (!). Reichenbach (OL), 8. Juni, von mehreren hundert Zentnern totgebrückt. Beim Transport eine- Kessels, der mehrere hundert Zentner schwer war, erlitt -er bei der Fir ma Karl Lindemann beschäftigte 36 Jahre alte Schlosser Walter Hillebrand einen tödlichen Unfall. Der Kessel war auf Bohlen und Schienen gelagert und wurde von einer Zugmaschine gezogen. Plötzlich kippte der riesige Kessel um. Dabei wurde Hillebrand erfaßt. Ihm wurde der Brustkorb eingedrückt, so baß der Tod auf der Stelle eintrat. Hille brand hinterläßt Frau und »Wei Kinder. Zwickau, 8. Juni. Auf der Baustelle schwer verunglückt. AIS auf einer Baustelle in Wilkau-Haßlau der Arbeiter Walter Groß einen Aufzug -um Transport von Baumate rial bediente, riß plötzlich der Treibriemen. Groß wurde da bei so heftig getroffen, baß ihm ein Unterschenkel vollkom men zertrümmert wurde. Wahrscheinlich muß daS Bein amputiert werden. Groß, der sofort ins Krankenhaus ge bracht wurde, ist 24 Jahre alt und wollte demnächst heiraten. Ehemuitz, 8. Juni. Falscher Gestapobeamter von Ehe«, ui- aus verfolgt und in Nürnberg sestgenommen. Einen guten Fang hat die Chemnitzer Kriminalpolizei mit der Festnahme eines gerissenen Hochstapler» gemacht. Der Per- haftete stellte sich unter Anwendung einer runde.« Metall mack einem Chemnitzer Geschäftsinhaber al» «Beamter der Staatspolizei" vor und erschwindelte dadurch drei wertvolle Brillantrlnge. Die Ringe wollte er in seiner Eigenschaft al» StaatSpolizeiveamter sicherstellen. Nach dem vollführ- ten Betrug verschwand der Gauner au» Chemnitz. Di« Kri- minalpolAisielle Chemnitz ließ ihn durch einen Chemnitzer Kriminalbeamten bi» Eger im Sndetengau verfolgen und fetzt in Nürnberg festnehmen. Ehe er nach Chemnitz kam, beging er in anderen Großstädten Deutschland» ähnliche Be ¬ trügereien. Offenbar ist der Verhaftete personenetn» mit dem Karl Benda, geboren am 8. 12. ISIS in Wien. Stand der Saaten im Lande Sachsen Ende Mai Kühles und «aff« Weller hemmle Wachslum Die Witterung de» Monat» Mai ISS» war kühl und bet an haltend reichlichen Niederschlägen recht naß. Da» kühl« Wetter hat das Wachstum aller landwirtschaftlichen Nutzpflanzen gehemmt. Di- Entwicklung des Winterroggen» liegt über Mittel, während Winter- weizen nur Las Mittel erreicht und Wintergerste, die auch durch Auswinterung gelitten hat, unter Mittel steht. Da» verzögerte Wachstum der Getreidebeständ« hat aber auch die Dichte ihrer Be stände gefördert, so daß Winterroggen infolge der starken Nieder schläge bisweilen schon gelagert ist. Die Nässe hat das Legen ber Kartoffeln und die Bestellung der Rüben ausgehalten, di« infolge der kühlen Witterung nur langsam aufgehen. Der Klee steht viel fach unbefriedigend, während Wiesen und Weiden infolge der Nässe ein verhältnismäßig günstiges Wachstum zeigen. Die Arbeiten zur Pflege der Saaten sind durch die reichlichen Regenfälle erschwert worden. Das Auftreten von Schädlingen ist durch das ungünstige Wetter stark eingeschränkt worden. In stärkerem Umfange tritt nur der Drahtwurm auf. Wetter werden vereinzelt Gelbrost an Wei zen, Kleekreb», Maikäfer und Rapsglanzkäfer gemeldet. Für den Stand der Saaten im Lande Sachsen berechnete das Stattstische Landesamt die folgenden Noten (es bedeuten 1 — sehr gut, 2 — gut, 3 — mittel, 4 — gering, 5 sehr gering): Winterroggen 2,5 (2,4): Sommerroggen 2,» (2,7); Wlnterweizen 3,0 (2,5): Sommer weizen 2,8 (2,6): Wintergerste 3,4 (2,5); Sommergerste 2,7 (2,6): Hafer 2,6 (2,7): Erbsen aller Art 2,8 (2,7); Ackerbohnen 2,8 (2,8): Wicken 3,0 (2,8); Spätkartosfeln 3,0 (3,1): Frühkartoffeln 3,0 (3,0): Zuckerrüben 2,8 (2,8): Futterrüben 2,9 (3,0): Kohlrüben 2,5 (3,3); Mohrrüben 2,9 (2,9): Raps 2,9 (2,5); Rübsen 2,8 (2,7); Klee 3,3 (2,9); Luzerne 2,9 (2,8): Wiesen ohne Bew. 2,7 (3,1); Bewässe- runaswiesen 2,5 (2,8): Viehweiden 2,6 (2,8). Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf Ende Mai 1938. fiüon kann ouk 2 ärlsn braun wsrelvn: 1. -Olm-Klick an öi« Lonn« g«*,ükn»n. ««<j« vernünbigo« >v. von» nimm» man öi» rtlVk^-Ökkt^kl 2. Vom »mton 7oo« an lang» in öor Son- n« kloibon unöecknoii biaun »mräen I von» braucht man bilVk^-ÜtlliX- vt mb ö»m vorNSrlaon tirbNebutr. deZier fich nicht selber meistern kann, fängt leicht die Well zu meistem an. W. Vesper Fortsetzung au» der Heimatbeilage Unruhe in Wcidbrunn Sin Heimatroman von Oskar Schwär (11. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) »And auf die Schmiede nicht? Da» ist nicht Gotte» Fin ger gewesen? Weißt du, Adolf, wir Menschenkinder raten so herum und wissen doch nicht»! Aber daß einer sich freuen soll, wenn'S schön ist, ba» glaub' ich. Denn zu was könnte der liebe Gott solche heitere Tage und Abende werden lassen, zu wa» könnte er daS Körn so golden reifen, die Blumen ba im Gärte! so hübsch blühen lassen, wenn wir uns nicht soll ten dankbar darüber freuen? Ich wüßte nicht, zu waS sonst!" »Ja, dankbar freuen! Aber sie tun'S nicht! Nein, sie mißbrauchen den schönen Tag und die friedliche Nacht. Sie vergessen Gott " Sie faßte seinen Arm. „Da hör doch einmal, Adolf!" Beide lauschten, Ein inniges Lied schwebte durch die Luft herüber. E» war schon ber letzte Vers, di« ersten hatten die beiden alten Leute leider in ihrem Streit nicht vernom» MN« So in deinem Streben bist, melu Her-, auch du: Gott nur kann dir gelben wahre Abendvuh. Das Mütterchen nickte. „Schön! - Na, Adolf?" Er antwortete nicht mehr. Er sah sich wohl geschlagen. Langsam stand er auf und wollte gehen. „Eine gute Nacht, striegeln!" Aber da besann sie sich noch auf etwas, und baS war das, weswegen sie ihn eigentlich angesprochen hatte. „Siehst du, nun härt' ich'S bald vergessen. Das Stebel, daS ich mir geborgt habe von der Güsten, das wollt ich dir mitgeben. Warte, ich Holls dir gleich; denn die Guste wird'S wieder brauchen." Sie wackelte rasch nach hinten zu; denn sie wollte durch die Hintertür, die jetzt die nähere war, in» Haus. Auf ein mal huschte etwa» von ihrem großen Heuschober, der noch etwa zwanzig Schritte tiefer im Garten stand, auf und nach Nachbars Garten hinüber, wo eS hinter den niedrigen Pflaumenbäumen verschwand. Obgleich es dunkelte, erkannte die Alte doch, daß eS «ine Person in Röcken war, so flink wie nur ein Mädchen. Und bestimmt kam sie vom Heuhaufen. Nanu! dachte sie, wa» soll denn bas bedeuten? Sie war ge wöhnt, den Dingen auf den Grund zu gehen. Israel konnte ja noch einen Augenblick länger warten. Sie eilte also hin ter nach dem Heuhaufen. Nichts zu sehen. Immerhin, man muß sich vergewissern. Sie bückte sich und griff hinein in» Heu und griff einen Körper, der sich tiefer zu wühlen ver suchte. „WaS denn? Rau» da aus dem Futter!" sagt« sie, nicht laut, aber scharf. Sie ließ den Kerl nicht lo», und mit der anderen Hand schlug sie LaS ober« Heu weg. Da sah er ein, daß er fich nicht retten konnte wie ein Maulwurf, sprang auf und davon. „Eemini!" Er hatte keinen Laut von sich gegeben, aber sie erkannte seine Gestalt. Eine halbe Minute stand sie vor dem Heuhaufen und machte nur: hm! hm! Dann flüstert« sie: „So einer bist du! Na, Warle, Bursche, dir will ich die Leviten lesen!" Aber Israels Adolf wollt« sie nicht» davon sagen, beschloß sie. Sie ging in» Hau» und brachte da» Sieb. Glücklicherweise hatte sich der Weber zu seinem Wägelchen begeben und wohl nichts von dem bemerkt, WaS sich dahinten »«getragen. „Da, Adolf. Sag der Güsten schönen Dank! Gute Nacht!" Sie haucht« e» fast nur; denn sie war so erschrocken, daß ihr noch da» Herz bi» zum Hals« hinaufschlug. Und ehe noch Israel sein „Gute Nacht!" gewünscht, hatte sie ihm den Ritt- ken gekehrt. „Racker du! Aber komm du mir heim!" drohte sie vor sich hin. Aber Eemini kam nicht heim, er hatte die Alte schon zu gut kennengelernt. Sie wartet« die ganze Nacht vergeben». Erst am Morgen taucht« er auf. DaS Mütterchen fuhr so gleich scharf über ihn her, nannte ihn Betrüger, Verführer, ungeratenen Sohn, Verbrecher. Sie verlangte zu erfahren, wo er genächtigt habe. Im Heu, gab er Bescheid. Sie wollte wissen, wer gestern abend da» Mädchen gewesen sei. Da ver weigerte er di« Au»kunft. Sie packte ihn mit ihrer dürren Han-, er wand sich los. Da stieg sie, so schnell die Füße sie noch trugen, die Treppe hinauf in seine Kammer, warf Kof fer und einzelne ihm gehörende Stücke hinunter und rief: „RauS aus meinem Hause! Und nichts mehr sehn will ich von dir Lumpen!" Er wagte keinerlei Widerspruch, raffte alles zusammen und machte sich fort. Wo wollte er hin als in die Jägerschenke? Er bat den Wirt, die Sachen aufzube wahren viS zum Abende. Bis dahin hoffte er ein neues Quartier gefunden zu haben. Es handelte sich sa nur noch um etwa drei Wochen, und so lange würde schon jemand Raum schaffen. MurnerS waren natürlich neugierig. Während er Kaf fee trank, fragten sie ihn, aus welchem Anlaß es denn zwi schen ihm und der Kriegel-Mutter zum Zerwürfnis gekom men. Sie merkten, daß sein Bescheid eine Lüge war, Nun, sie würden schon von der Alten die Wahrheit erfahren. Nur heut« war's nicht möglich, zu ihr zu gehen; denn heute fand das Hobefest statt, da gab'S in der Schenke von früh ab Vor bereitungen, am Nachmittag und Abend Rummel. Während des Frühstücks fand Eemini ein Unterkom men: Ein Kamerad hatte eine Kammer mit zwei Betten inne und wollte ihn mitnehmen. Ihm schien ^Eemini auch mit geteilt zu haben, WaS vorgefallen war; denn Leide kicherten und konnten sich lange nicht beruhigen über den Spaß. Da es galt, die fremden Bauarbeiter gleich lang zu be schäftigen, hatte man, sobald beim Hauptgebäude Kräfte frei wurden, Stall und Scheune zu errichten begonnen. Auf allen drei Mauerwerken waren nun auch die Dachstühle auf gestellt. Auf jedem wurde heute eine schöne Fichte, mit Bän dern geschmückt, befestigt, und das Dachgebälk des Jagdhau ses zierten viele Kränze, die die Weidbrunner aus Fichten grün und Gartenblumen gebunden hatten. MurnerS brach ten den größten und schönsten; gestern abend noch hatten die Wirtin, Elsbeth und Selma ihr« Kunst an ihn gewendet, und eS war aus Astern, Ringelrosen und Nachtschatten ein fröhlicher Kran» geworden. Gegen Mittag fanden sich die Leute ein. Es fehlte kein Weidbrunner Kind. Noch stiegen Arbeiter im Gebälk herum, noch wurde hier ein Schlag mit der Axt, dort mit dem Hammer getan, noch wurde hier Schutt, dort Gerät all dem Wog« geräumt. AVer daun trillert« eine Pfeife. Da versammelten sich alle oben auf dem Boden de» Hauptge bäude». Dort ordneten sich auch die Musikanten. Zuletzt stiegen Herr Leippe und Baumeister Sauer hinauf. Al-bald stimmten die Musikanten an, und alle, die auf dem Bau und die untenstehenden Weidbrunner, sangen: Nun danket all« Gott Mit Herzen, Mund und Händen, Der große Dinge tut An un» und allen Enden, Der unS von Mutterleib Und Kindesbeinen an Unzählig viel zu gut Und noch jetztund getan. Als die Klänge im Walde verhallten, trat der Maurer meister vor, und hinter ihn stellte sich einer mit Flasche und Gläschen. Der Maurermeister, ein rotwangiger Mrnn mit kräftigem Schnurrbart, tat seinen Spruch mit lauter Stimme: „Nun haben wir da» Werk vollbracht. Nicht au» eigner Kraft, sondern mit Gotte» Hilfe. Einmal hat e» so geschienen, al» wenn der Himmel un» zürnte, aber e» ist nur eine Probe gewesen, ob wir auch feste gebaut hätten. Nun, WS» Wir ausqeführt au» Granit und hartem oi-aMern« mit Fleiß und gutem Bedacht, nach bewährter Regel und Kunst, das hat standgehalten dieser ersten Probe. Und so wollen wir hosfen, daß auch fernerhin kein Sturm und Wetter un feindliche Macht ihm etwas anhaben kann! Daß der Herr immer dieses Haus bewache! Denn wo der Herr nicht das Haus bauet, da bauen die Bauleute umsonst, und wo der Herr nicht das Haus bewacht, da Wachen die Wächter um sonst." Und nun sprach er in alten Versen, und als er die begann, goß der hinter ihm das Gläschen aus der Flasche voll und hielt es bereit. „Weil wir nun durch Gottes Stärk Haben vollendet dieses Werk, So will ich auf Glück, Heil, Segen und ein langes Leben Unserm wertgeschätzten Bauherrn bringen einen Trunk, Nicht nur mit dem Mund, sondern auch von Herzensgrund.' Er nahm das Glas. „Das Wohlsein unseres wertgeschätzten Bauherrn!" Er leerte das Glas mit einem Zuge und ließ es sich wieder füllen. „DaS Wohlsein seiner Familie!" Er trank und ließ sich das Glas füllen. „Das Wohlsein unseres wertgeschätzten Herrn Bau« Meisters!" Er trank und ließ sich das Glas abermals füllen. „Das Wohlsein aller meiner treuen Helfer!" Er trank und hielt das Glas noch einmal zum Einschen« ken hin. „Das Wohlsein aller, die hier versammelt sind!" Und nun warf er das Glas in die Tiefe. Ein kurzes Klirren. Ah! Zersprungen! Entzwei! Die Leute atmeten auf. Dem Hause war Glück verheißen. Kinder machten sich so gleich auf die Suche nach -en Scherben. Die Großen aber warteten still auf den Spruch des Bau meisters. Er sagte, mit Freude sei er an die Errichtung dieses Hauses gegangen. Es sei die Verwirklichung eines lang gehegten schönen Traumes eines Mannes, der den lauten Jahrmarkt der Welt fliehen und die Nähe der großen reinen Natur suchen wolle. Er habe sie gefunden. Denn gäbe cs einen besseren Platz als diesen, wo er immer umwogt sei vom grünen Wipfelmeer, wo er hinausschaue über Hügel und Berge und Dörfer, deren lieblichstes und friedlichstes, Weidbrunn, ihm zu Füßen liege? Mit Eiser hätten alle, di« Weidbrunner selbst und zuerst, dann die Werkleute mit ihren Meistern die Hände angelegt, daß das Haus wuchs und nun bald vollendet werden könne. Ihnen allen gelte heute sein Dank, mit ihnen allen danke er dem obersten Baumeister, der da» Werk sichtlich bisher beschützte. Ein dreifaches Hoch brachte er seinen Hälfen: dar, Herr Leippe und unten di« Weidbrunner stimmten kräftig ein. Nun trat auch noch Herr Leippe vor. Er faßte sich so kurz wie immer. „Es ist wahr, was unser verehrter Herr Baumeister gesagt hat; lang» habe ich den Wunsch in mir getragen, hin aus in den schönen grünen Wald bauen zu können. Nun ist eS geworden, und in ein paar Frühjahrs- und Sommer wochen ist daS Werk soweit gediehen durch euren Fleiß und guten Willen. ES ist schwer genug gewesen, schwerer als auf einem bequem gelegenen Platze Ihr habt's aber ge schafft! Ich danke euch von Herzen! Ich freu mich, daß auch da» wahr ist, was unser lieber Meister sagte: Der Himmel hat un» nicht gezürnt; denn wie leicht hätte er uns hart tref fen können. ES ist uns nichts UeblcS geschehen, auch Salva dore ist wieder unter uns, ist frisch und gesund. Und so dür fen wir alle uns dieses Tages uneingeschränkt freuen! Nicht uur wir, die wir bauten: Auch ihr, ihr liehen Weidbrunncr! Mögt ihr immer zufrieden sein mit dem, was wir hier unter nommen haben! Mögen wir immer gute Freunde bleiben! Dann wäre mein Traum erst wirklich ganz erfüllt!" Die Leute klatschten in die Hände. DaS war das Gelöb nis: Ja, wir wollen gute Freundschaft halten! lSachHuns folgt.! -