Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Titel
Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
sich darunter ein Volk vor, das von der Küste des Schwarzen Meeres land einwärts an den Abhängen des Kaukasus wohnt; aus eigener Anschauung kennt er die Gegend gewiß nicht. Man erzählt, daß die Produktion des Eisens bei den Chalybern und bei Amisos eine ganz eigenartige sei: Wie man berichtet, bildet sich das Eisen aus dem Sand, den die Flüsse herabschwemmen. Man erzählt, daß manche das nur einfach gewaschene Material zur Verschmelzung bringen, daß aber andere das aus der Erz wäsche gewonnene Gut mehrmals waschen und dann erst zusammenschmel zen, indem sie den sogenannten Zuschlag dar unter meng en. Im Lande gibt es davon genug. Dieses Eisen wird nun viel schöner als alle anderen Eisensorten, ja es unterscheidet sich dem äußeren Anschein nach gar nicht vom Silber, wenn es nicht in nur einem einzigen Ofenprozeß geschmolzen würde. Man will auch wissen, daß es die einzige rostbeständige Eisensorte ist, doch gibt es nicht viel davon, (cap. 48.) Wenn man sich nun erinnert, daß PLINIUS (nat. hist. XXXIV. 142) von den gleichen Gegenden berichtet, dort sei die „Erde, die von gewissen Flüs sen überspült wird, eisenhaltig“ und könne auf Eisen verarbeitet werden, wird man erkennen, daß hier die Gewinnung von Raseneisenerz in freilich wenig klaren Ausdrücken beschrieben werden soll. Es ist dann nicht nötig, daran zu denken, daß etwa die Chalyber körnige eisenschüssige Mineralien oder Magnetitkörner, die hin und wieder im Schlich der Gebirgs bäche vorkommen, aufgelesen hätten. Bei dieser mühseligen Arbeit würden sie wohl niemals die erforderlichen Mengen gewonnen haben’ Noch ergiebiger wäre die andere Stelle, die FORBES: Metallurgy in Antiquity (S. 404 Z. 22—36) nach einer mir unbekannten und mir auch nicht ganz zweifelsfreien Ausgabe 1 des griechischen Textes oder nach einer dem entsprechenden englischen Übersetzung 2 mitteilt: Beträchtliche Mengen an Eisen erhält man aus dem Eisenstein auf Elba und aus den Eisengruben der Chalyber bei Amisos an der Südküste des 1 Ich benutzte neben der großen Ausgabe der Preußischen Akademie die Spezial ausgabe: ARISTOTELIS quae feruntur de plantis — de mirabilibus auscultatio- nibus — mechanica — de lineis insecabilibus — ventorum situs et nomina — de Melisso Xenophane Gorgia ed. Otto APELT — Leipzig 1889. In deren kri tischem Apparat fand ich nicht den mindesten Hinweis auf eine entsprechende Textvariante, so daß ich fast fürchten muß, FORBES könne einem bedauer lichen Irrtum zum Opfer gefallen sein. 2 Jedoch nicht nach der mir zugänglichen von Launcelot D. Dowdall Oxford 1909 — Bd. VI Teil 5 der Ausgabe ARISTOTELES translated into English under the editorship of W. D. ROSS.