Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Titel
Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Dienst der Menschheit zu stellen. Aber noch dauerte es abermals nicht we niger als 500 Jahre, bis im Bereich jener Länder, die zur Amarna-Zeit in einem kulturellen Austausch standen, der Sieg des Eisens entschieden war. Erst im Verlaufe des IX. Jahrhunderts, und zwar eher um das Jahr 800 v. Chr. als früher, ist im Orient der Beginn der Eisenzeit anzusetzen, die in Italien mit der Villanova-Kultur bei Bologna und in Griechenland mit der Dipylon-Kultur die Bronzezeit ablöst, wie dann auch etwas nach 800 die Kultur von Meroe zum Träger der Eisenzeit tief in Afrika am Oberlauf des Nils geworden ist. Einige Texte aus dem Altertum zur Eisengewinnung Die Texte des Alten Orients und Ägyptens geben nirgends einen Hinweis auf die technischen Prozesse, die der Gewinnung und Verformung des Eisens dienen. Wir erhalten allenfalls Angaben aus Keilschrifturkunden über Eisenpreise und Eisenmengen. Die letzteren sind meist nur aus Tribut listen zu entnehmen und lassen daher nur bedingte Rückschlüsse auf den jeweiligen Stand der Produktion zu. Immerhin ist unverkennbar, daß die „Tributziffern“ an Eisen ständig steigende Tendenz aufweisen und damit anzeigen, daß dieses Metall im Laufe des IX. Jahrhunderts immer stärker in den Vordergrund tritt. Unter Assur-nasir-pal II. (885—860) handelt es sich um folgende Quantitäten: 18 000 kg aus dem Lande (!) Nairi 15 000 kg aus dem Königreich Hatti 6 000 kg aus der Stadt (!) Kunulua Unter Salmanassar III. (860—825) dagegen um folgende Mengen: 24 000 kg aus den Ländern von Hatti 6 000 kg aus der großen Stadt Karkemisch am Euphrat 180 kg aus der Stadt Haianu am Amanus Unter Adad-Nirari III. (810—781) finden wir eine gewaltige Steigerung: 644000 kg allein aus der allerdings führenden Handelsstadt Damaskus (!) Diese Beute, die der assyrische König aus Damaskus fortschleppte, ist wahrscheinlich alles verfügbare Eisen, das sich in dieser Stadt nicht nur als Material und Gerät, sondern wohl auch ortsgebunden fand. Kamen doch die Beutezüge der assyrischen Herrscher einer vollständigen Ausraubung der eroberten Städte und Länder gerade an Metallen gleich. Andererseits zeigt die Ziffer: Die Eisenzeit ist da!