Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Titel
Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Freiberg
LDP: UB Freiberg Druckschriften
Saxonica
Vergriffene Werke
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Reihe
Freiberger Forschungshefte D 6
Titel
Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
tungen. Neben einigen Schwertbruchstücken fanden sich auch eine Anzahl fest zusammengebackener Roststücke, die direkt auf den Klingen aufge legen hatten. Diese zeigten bei schräger Seitenbeleuchtung sehr scharf die Damaststruktur, teilweise schärfer als das Eisenstück. Die Bilder 37, 38 und 39 zeigen die Muster von Winkeldamast, Doppel winkeldamast und Streifendamast auf solchen Roststücken. BECK hat vor 70 Jahren auch schon einmal Proben dieser Nydamer Damaste in der Hand gehabt und fand, daß das Damastgeflecht durch die ganze Masse hindurchgeht. Er sagt dabei: „Ich habe die Stahlpartien anlaufen lassen und habe gefunden, daß er sich härten läßt und noch heute Stahlnatur zeigt wie vor 1600 Jahren.“ Bei den von mir untersuchten Schwertstücken zeigte sich die Damastzeichnung auf der Vorder- und Rückseite verschieden. Die ziemlich stark mit Rost bedeckte Oberfläche wurde durch Umhüllen mit Zinkblechstreifen und Einlegen in Natronlauge vom Rost gereinigt, dadurch traten die härteren Teile stark plastisch hervor. Nach dem Anschleifen, Polieren und Ätzen des Querschnittes der Klinge mit 5 °/oiger Salpeter säure zeigten sich schon makroskopisch eine dunkle Einlage und deutliche Streifen in den Schneiden. Bild 40. Schematisches Ätzbild der Stahleinlagen in der damaszierten Klinge In Bild 40 sind die Dinge schematisch dargestellt, da die Zeichnung die Unterschiede besser erläutert, als sie das Original erkennen läßt. Diese härteren, höhergekohlten Stellen sind ganz absichtlich in die weichere Stahlmasse eingeschweißt worden. Man muß also annehmen, daß bei der Herstellung des Schwertes auf ein Stahlblatt, das vielleicht auch wie bei Stufendamast die Schwertangel bildete, ausgeschmiedete Damastblätter auf der Vorder- und Rückseite auf geschweißt wurden. Die Schneiden sind bei allen diesen Schwertern glatt, ohne Damast; sie sind also für sich, viel fach noch unter Zwischenschaltung eines Streifchens Streifendamast, ange schweißt worden. Der Unterschied zwischen Schneide und Mittelblatt tritt deutlich zutage. Bei dem untersuchten Stück war auch noch ein Stahlblatt