Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Titel
Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Freiberg
LDP: UB Freiberg Druckschriften
Saxonica
Vergriffene Werke
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Reihe
Freiberger Forschungshefte D 6
Titel
Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
52 Bernhard Neumann Bild 30. Querschnitt durch den Dübel (mit Brinell-Härte) schätzen. In derselben Weise wurde auch die geschmiedete Klammer aus dem gleichen Tempel untersucht, und zwar wurde der Querschnitt der Klammer (12,5 X 18 mm) angeschliffen (auf Bild 31 in doppelter Größe). Die Probe wurde poliert und mit 5 °/oiger alkoholischer Salpetersäure ge ätzt. Das Schliffbild zeigt, wie durch eine Diagonale geteilt, zwei Teile verschiede nen Aussehens. Das untere Feld weist reinen Ferrit auf, allerdings mit groben Schlackeneinschlüssen, das obere Feld ist schlackenfrei, enthält aber neben Ferrit etwas Perlit. Die Schlackeneinscblüsse er wiesen sich bei 70facher Vergrößerung als eine mit Eisenoxyd übersättigte Faya- Bild 31 Querschnitt durch die Klammer ganze Fläche verteilten Stellen ermittelt und daraus die Festigkeit berech net mit dem Faktor 0,36 (der Zugfestigkeit kg/mm 2 für unlegierte Stähle); die in Bild 30 eingetragenen Zahlen bedeuten Härte nach Brinell (H/5/750/30). Die Werte schwanken, abgesehen von der harten Stelle, ver hältnismäßig wenig, sie liegen zwischen 106—111 kg/mm - ; der Mittelwert ist 110 kg/mm 2 und entspricht einer Zugfestigkeit von rund 40 kg/mm - , wie sie heutiges gutes Schweißeisen aufweist. Die Homogenität des Materials ist ausgezeichnet. Der hohe Härtewert von 265 kg/mm 2 an der dunklen Stelle deutet auf stahlartige Beschaffenheit hin. Bei näherer Untersuchung bei starker Vergrößerung zeigte sich am Übergang von dem reinen Ferrit zu der harten Stelle ein dunkler Streifen von Perlit, in welchem sich ein feines Netz von sehr schön ausgebildeten sekundären Zementitnadeln fand. Man kann den Kohlenstoff gehalt der dunklen Stelle, der beim Perlit 0,9 % beträgt, demnach auf 1,2—1,3 %